Das Kunsthaus Bregenz zeigt ab Juli eine Ausstellung des derzeit inhaftierten chinesischen Künstlers Ai Weiwei. Der Fokus der Ausstellung liegt auf den Architekturkooperationen des Künstlers.
Ai Weiwei Atelierkomplex in Shanghai
Ai Weiwei Gesamtplan Projekt ORDOS 100
Ai Weiwei Gesamtplan Projekt ORDOS 100 2
Ai Weiwei Moon Chest Mori Art Museum
Ai Weiwei Nationalstadion Peking 10.7.2006
Ai Weiwei Nationalstadion Peking 100 C-prints
Foto 1 Rudolf Sagmeister
Foto 2 Rudolf Sagmeister
Der chinesische Konzeptkünstler, Bildhauer und Architekt Ai Weiwei wurde 1957 in Peking geboren. Er thematisiert in seinen Arbeiten kulturelle, politische und soziale Fragestellungen. Auf Grund seiner kritischen Auseinandersetzung mit der Situation in seinem Heimatland wurde er auch oftmals von der chinesischen Regierung mit Repressionen belegt. Seit dem 3. April 2011 wird der Künstler nun von der chinesischen Justiz an einem unbekannten Ort gefangen gehalten. Von Seiten der Regierung werden ihm „Wirtschaftsverbrechen“ vorgeworfen. Die westlichen Politiker sowie die Medien gehen aber davon aus, dass die Verhaftung eine Folge der regierungskritischen Aussagen des Künstlers sei.
Im Mai wurde der Künstler trotzdem in die Berliner Akademie der Künste aufgenommen. Denn die Verhaftung wird von den Entscheidungsträgern als politische Willkür angesehen wird. Weltweit pocht man auf die Freilassung des Künstlers.
Nun aber zu seinen künstlerischen Arbeiten: Berühmt ist Ai Weiwei – dem auf der letzten Documenta große Beachtung entgegengebracht wurde – vor allem für sein Olympiastadion in Peking, das er gemeinsam mit Herzog & de Meuron realisierte.
Im Kunsthaus Bregenz werden nun auf drei Ausstellungsebenen die Architekturprojekte von Ai Weiwei und seinem Studio oder aber die in Zusammenarbeit mit anderen Architekturbüros entstandenen Arbeiten ausgestellt. Im ersten Stock des KUBs werden Modelle, Pläne, Fotografien und Videodokumentationen verschiedenster Kooperationen von Ai Weiwei gezeigt. In den oberen Stockwerken werden seine Arbeiten dann zunehmend abstrakter. Extra für die Bregenzer Werkschau hat der Künstler ein spezielles Ausstellungsdisplay entworfen, das seine Arbeiten einerseits optimal präsentieren und andererseits auch eine autonome Arbeit darstellen soll.
Im zweiten Obergeschoss des Kunsthaus in Bregenz wird eine neue anlässlich dieser Ausstellung entstandene Arbeit gezeigt, die die gesamten 500 m2 des Stockwerks einnimmt – eine Arbeit die zwischen Architekturmodell und freier künstlerischer Arbeit oszilliert. Initiiert wurde diese Arbeit durch den Aufruf an 100 junge Architekturbüros aus aller Welt vor drei Jahren, für einen von Ai Weiwei entworfenen Masterplan Einfamilienhäuser zu entwerfen.
Abschließend zeigt das oberste Stockwerk Ai Weiweis Arbeit „Moon Chests“. Diese autonome Skulptur steht in der Tradition der Minimal Art und erinnert optisch an Hochhäuser.
Link zur Online-Petition zur Freilassung Ai Weiweis hier.
Ai Weiwei
Dauer der Ausstellung: 16. Juli -16.Oktober 2011