Wenn sich Weihnachten nähert, weht auch am Wiener Spittelberg der Punschduft durch die Gassen. Am dortigen Weihnachtsmarkt präsentiert sich heuer wieder Österreichs unabhängige Label-Szene – mit »Musik ab Hof«. Um euch bestmöglich darauf einzustimmen, haben wir heimische Indie-Acts nach ihren liebsten Weihnachtsliedern gefragt.
Anna Mabo
Mein liebstes Weihnachtslied ist »Blue Christmas« in der Version von Bright Eyes, weil Conor Oberst das so singt, dass die depressive Seite von Weihnachten unübersehbar und schön an einer vereisten Oberfläche schwimmt. Das ist ein Weihnachtslied, das alles falsch macht – und das ist großartig.
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Lion Season
Weihnachten 2016 haben wir von »Happy Xmas (War Is Over)« von John Lennon & Yoko Ono im Kinderzimmer unseres Schlagzeugers eine Coverversion aufgenommen. Jedes Jahr zu Weihnachten schwingt für uns bei diesem Song eine jugendliche Melancholie mit, da damals der Grundstein dafür gelegt wurde, wie wir heute Demos und ganze Songs produzieren. Funfact: Wir haben die Nummer damals auf CD gebrannt und viel zu leise gemastert, weshalb man nur etwas hört, wenn man die Anlage auf Anschlag aufdreht. Tja, aller Anfang ist schwer …
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Syannah
Mein Lieblingsweihnachtssong ist »The Christmas Shoes« von der Band Newsong. Was das Lied für mich so besonders macht, ist die Geschichte, die es erzählt. Sie hebt für mich immer wieder den wahren Sinn von Weihnachten hervor – nämlich dankbar zu sein für die Menschen in meinem Leben.
Der Song handelt von einem kleinen, armen Jungen, der seiner kranken Mutter unbedingt ein letztes Weihnachtsgeschenk machen und in einem Geschäft schöne Schuhe für sie kaufen möchte. Leider hat er zu wenig Geld und versucht alles, um die Schuhe günstiger zu bekommen, doch der Verkäufer bleibt stur. Berührt von der traurigen Geschichte legt ein Mann, der Ich-Erzähler des Songs, das Geld für die Schuhe auf die Kassa und erfüllt dem kleinen Jungen somit seinen größten Weihnachtswunsch – seine Mutter glücklich zu sehen, bevor sie von ihm geht.
Die Geschichte ist sehr traurig und der Song berührt mich immer wieder neu, weil er mich daran erinnert, wie dankbar ich tagtäglich – nicht nur zu Weihnachten – für die Menschen sein kann, die mich umgeben, und dafür, dass es mir und meinen Liebsten gutgeht. Denn im Endeffekt geht es nicht um teure oder viele Geschenke zu Weihnachten, sondern darum, die Zeit mit denjenigen zu verbringen, die uns wichtig sind.
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