Die vier größten Immobilienbesitzer der Republik präsentieren auf Scaut.at über 900 Locations für Foto-Shootings, Film-Drehs und Firmenfeste – vom idyllischen Marillenwäldchen über Bahnhofsbaustellen bis zum entrischen Autobahnrastplatz. Lina Bindoni, Projektkoordinatorin bei der ÖBB, über das gemeinsame Angebot von ÖBB, Asfinag, BIG und Bundesforste an die Kreativwirtschaft.
Auf Scaut.at werden derzeit an die 900 Locations in Österreich präsentiert – wer genau ist denn die Zielgruppe von Scaut.at?
Die Zielgruppe von Scaut ist die Werbe- und Kreativwirtschaft, sowohl in Österreich als auch international. Das heißt: Werbeagenturen, Mediaagenturen, Fotografen, Filmcrews, aber auch der ganze Eventbereich oder z.B. die Modebranche. Kreative, die für ihre Produkte ein Setting abseits der ausgetretenen Pfade suchen, sind bei Scaut.at richtig.
Sind die Locations gleich über alle 9 Bundesländer verteilt?
Ja, die Zahl der Locations ist relativ gleichmäßig über ganz Österreich verteilt. Aber natürlich sind Bürogebäude und große Bahnhöfe eher in Ballungsräumen zu finden – und lauschige Kapellen eher in ländlichen Gebieten.
Wird die Anzahl der eingetragenen Locations laufend erweitert?
Derzeit befinden sich auf Scaut rund 900 Objekte. Alle vier Partner ergänzen diese Zahl laufend um weitere Locations. Aber eine fixe Zahl wird es nicht geben – denn viele Locations werden nur temporär in der Datenbank sein, weil sie nur für einen begrenzten Zeitraum als Location zur Verfügung stehen – z.B. Baustellen.
Welche zusätzlichen Kategorien zu Film/Foto, Events, Promotions und Werbung sind denn denkbar?
Die vier Kategorien decken den Bedarf der Kreativwirtschaft aus unserer Sicht bestmöglich ab. Wir haben damit eine übersichtliche Einteilung, die aber auch nicht zu detailliert – und damit zu kompliziert ist. Es ist ja auch nicht gesagt, dass z.B. eine Foto-Location nicht auch für Events oder Promotionaktionen geeignet ist.
Zu welchen Konditionen sind Locations buchbar? Gibt es Standard-Sätze? Konkret: Kostet ein Werbefotoshooting in einem Waldstück der Bundesforste gleich viel wie auf einer Autobahnraststätte der Asfinag?
Für Film- und Fotoaufnahmen ist eine Preisdefinition sehr schwierig, weil sich die Preise aus den individuellen Faktoren des jeweiligen Auftrags ergeben. Großproduktionen, die z.B. mit hohem organisatorischen Aufwand seitens der ÖBB verbunden sind (Triebfahrzeuge, Verschubfahrten, div. Personal,…) sind anders zu bewerten als ein kurzes Foto-Shooting. Aus diesem Grund werden auf Scaut auch keine Preise kommuniziert. Jeder der vier Scaut-Partner kann Preisangebote nur auf Basis von konkreten Anfragen zu einer Location – samt Info über die geplante Aktivität – stellen. Die eigentliche Preisbildung machen wir nicht gemeinsam. Die Preisgestaltung liegt bei den vier Gesellschaften selbst.
Derzeit ist Scaut.at eine gemeinsame Vermarktungsplattform von Asfinag, BIG, ÖBB und den Österreichischen Bundesforsten. Ist es vorstellbar, dass weitere Partner ihre Locations auf Scaut.at präsentieren? Die katholische Kirche wäre als einer der größten Großgrundbesitzer ein logischer nächster Partner.
Eine Erweiterung wäre theoretisch möglich. Es gab jedoch bis dato hierzu noch keinerlei Gespräche. Unser Ansatz für die Gründung von Scaut war ja, die interessantesten Locations der Republik – und ihrer vier öffentlichen Immobilienmanager – unter einem gemeinsamen Auftritt zusammenzufassen. Daher auch der Claim „Austrian Locations United“.
Welche Einnahmen erwarten sich denn die vier Plattformpartner durch „Austrian Locations United"?
Ich kann hier nur für mein Unternehmen – das ÖBB-Werbecenter – Stellung nehmen. Wir erwarten ca. 10 % Umsatzplus in den ersten zwei Jahren ab Start.