Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, welche Serien ein Remake oder eine Fortsetzung verdienen. Denn die Nostalgie – die ist immer für uns da.
Dinosaurs (1991-1994) (© Disney)
Wer an dieser Stelle nicht sofort an „Bin das Baby, musst mich lieb haben!“ oder „Nicht die Mama!“ denkt, der hat nicht in den 1990ern gelebt (und darf auch die restlichen Beispiele schwänzen, geh wieder zurück auf Snapchat, du junger Mensch!). Die Dinos, wie die Serie auch auf deutsch hieß, würden uns noch heute begeistern, am besten ganz retro als Ganzkörperpuppen, wie damals. Und vor mir sehe ich schon all die Mittzwanziger an einem Samstagvormittag vor dem Bildschirm sitzen – nur die Frühstückscerealien, die müssen wir uns nun selbst kaufen. Man wird noch träumen dürfen.
The Nanny (1993-1999) (© Sony)
Zu The Nanny gibt es zwar einige Adaptionen (zum Beispiel aus Russland oder Polen), jedoch haben bis jetzt die Schauspieler der Originalserie nicht wieder zueinander gefunden. Im Jahr 2016 hätte Fran Fine vermutlich noch immer mehr auffällige Kleidung und Humor als viele neue Serienheldinnen. Ihr Kind mit Maxwell wäre nun sicher erwachsen und würde unsere Lieblingsnanny und deren Familie auf Trab halten. Großmutter Yetta würde bestimmt mit ihren Glitzerwesten und ihrem knallroten Lippenstift unser neues (altes) Styling-Vorbild werden (bleiben) und Sylvia Fine gäbe sicherlich den einen oder anderen guten Erziehungstipp, während sie einer Familienpackung Eis ihre Aufmerksamkeit schenkt. Niles’ und C.C.s Beziehung wäre bestimmt noch immer so wundervoll gemein wie damals. Es könnte so schön werden.
Clueless (1995; 1996-1999) (© Paramount Pictures)
Clueless begeisterte uns zuerst und vor allem als Film und kurz danach als TV-Serie, wobei diese ohne Alicia Silverstone auskommen musste. Derzeit soll ein Musical in Planung sein. In Erinnerung sind uns nicht nur die Outfits geblieben (Hallo Karo-All-Over-Look!), sondern auch die vielen treffenden Aussagen („Ms. Stoeger, my plastic surgeon doesn't want me doing any activity where balls fly at my nose.“ - „Well, there goes your social life.“ oder „Dionne and I were both named after famous singer of the past, who now do infomercials.“ – um mal zwei Beispiele zu nennen). Im Jahr 2016 würden Cher und Dionne noch immer die Schule und zusätzlich Instagram beherrschen und fix auf all ihren Selfies flawless aussehen, eh klar. Btw. Paul Rudd schaut noch genau so aus wie vor 20 Jahren – wenn das mal kein gutes Omen ist.
Sabrina, the Teenage Witch (1996-2003) (© ABC)
Sabrina, the Teenage Witch hatte etwas, das viele Serien und Filme vernachlässigen: eine sprechende Katze. Alleine schon Salem würde uns das eine oder andere share-würdige Bild/Gif/Video bringen und alleine schon deshalb wäre es super. Die Hexen in der Serie wären auch heute, ohne Botox und Schönheitsoperationen, jung aussehend und dennoch weise. Vielleicht hätte Sabrina nun eine eigene Tochter, die in ihrer Jugend ihre Fähigkeiten erhält. Und habe ich schon die sprechende Katze erwähnt?
Buffy, the Vampire Slayer (1997-2003) (© Warner Bros.)
Buffy Summers hat uns schon in den 1990ern gezeigt, dass Frauen genau so badass sein und gegen das Böse (in dem Fall gegen Vampire, Dämonen, etc pp) kämpfen können wie Männer. Auch im Jahr 2016 würde sie uns also zeigen, wie frau es schafft, gleichzeitig Sunnydale vor der Apokalypse zu bewahren und ein Privatleben zu haben. Work-Life-Balance, my ass.
MA2412 (1998-2002) (© Hubert Milan/ORF)
Mit österreichischen Serien ist es wie mit österreichischer Politik – viel zu oft schämt man sich dafür. Einige wenige Beispiele, dass zumindest ersteres auch gut sein kann, liefert meist der Schalko David, aber der kann ja auch nicht alles machen. Von 1998 bis 2002 gab es jedoch noch MA2412 und das war richtig gut. Beamten, die in erster Linie nichts machen, außer sudern – count us in. Ein satirischer Blick auf Österreichs Gesellschaft macht (wie bei jedem Land eigentlich) eh immer Sinn. Auch nun, 14 Jahre nachdem die letzte Folge gesendet wurde, hätten uns Ingenieur Breitfuss, Herr Weber, Frau Knackal und Herr Claus. sicher noch einiges zu erzählen.
The OC (2003-2007) (© FOX)
Die Leben und Leiden von Ryan, Seth, Summer und Marissa aus The OC haben wir von 2003 bis 2007 mitverfolgt. Wir selbst wohnten zwar nicht in einer riesigen Villa in Orange County, feierten keine Partys am Strand und keiner unser Klassenkollegen sah wie Adam Brody aus (eine Tatsache, die eine Generation junger Mädchen traurige Herzen in ihre Tagebücher hat malen lassen), aber das waren vermutlich auch die Gründe, warum wir The OC umso mehr liebten. (Na gut, die 4. Staffel vielleicht nicht mehr so.) Die Serie hat uns nicht nur Herzschmerz, sondern auch einiges an guter Musik nähergebracht. Auch heute würden wir noch den Humor und die popkulturellen Ansprüche feiern, würden gerne einen Ratschlag von Sandy Cohen bekommen oder wissen, mit wem Julie Cooper nun eine Affäre hat. Und Seth und Summer wären hoffentlich noch immer ein Paar. California, here we come!
Wir entkommen ihnen nicht. Nein, ich meine nicht die Fundraiser, die, sobald die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg zu uns gefunden haben, Mariahilferstraße und Co. belagern, sondern Remakes und Fortsetzungen von Filmen und Serien. Meist aus den 1990ern oder frühen 2000ern sollen diese uns nun dieses wärmende Gefühl von früher mitgeben, von unbeschwerten Kindheits- und Jugendtagen. Dass sich die Entertainment-Industrie durch Remakes und Fortsetzungen viel Presse und am besten noch mehr Umsatz erhofft, ist natürlich auch klar.
Hit Me Baby One More Time
Derzeit scheint kein Tag zu vergehen, an dem nicht über die Fortsetzung der Gilmore Girls auf Netflix berichtet wird, und auch die neuen Folgen von Twin Peaks, die nun doch erst 2017 erscheinen sollen, werden sehnsüchtig erwartet. Und bis dahin kann man hier zehn Fakten über die Serie lernen, die man vielleicht noch nicht kannte. Medialen Rummel gab es auch um Fuller House und The X-Files. Will Smith arbeitet an einer Fortsetzung von The Fresh Prince of Bel-Air und Pamela Anderson soll wieder in den roten Badeanzug steigen. Ebenso schrieb Alyssa Milano auf Twitter, dass CBS schon seit Jahren ein Reboot von Charmed mit einem anderen Cast plane. Die Fans der Kultserie Friends durften sich immerhin letzten Februar über die Reunion von fünf der sechs Darsteller anlässlich einer Tribut-Feier für den Regisseur James Burrows freuen. Und auch Filme wie Cruel Intentions und My Best Friend’s Wedding sollen in Form von Serien wieder auferstehen.
Fortsetzungen und Remakes sind – no na – immer eine schwierige Sache, weil a) sehr subjektiv (Welche Projekte sollten überhaupt fortgesetzt werden?) und b) sind schon so einige (auch gute) Serien/Filme durch Remakes bzw. Fortsetzungen verhunzt worden, keine Frage. Nichtsdestotrotz haben wir uns Gedanken gemacht, welche Serien aus den 1990ern und frühen 2000ern, die uns in unserer Kindheit und frühen Jugend erfreut haben, ein Remake oder eine Fortsetzung bekommen könnten und diese auch verdienen. Denn eines steht fest: Nostalgie ist für immer.
Wer nun auch voller Nostalgie ist und eine Serie vermisst, der kann dies gerne in den Kommentaren kundtun.