Schlam(m)massel beim Szene Open Air

Seit 22 Jahren fest verankert am westlichsten Zipfel Österreichs ist das Szene Open Air auf Du und Du mit drei Nationen des Dreiländerecks. Nur das Wetter war kein Freund der Berge.

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Wenn man was nicht ändern kann, muss man umgehen lernen. Im Fall vom Szene Open Air ist es das Wetter und der dadurch bedingte Gatsch. Seit 22 Jahren verwandelt sich das Ufer vom Alten Rhein an der Lustenauer Grenze zur Schweiz in ein Riesengatschloch. Trashheros, Sägespäne, Stroh und befestigte Holzwege versuchen allzu Grindiges zu vermeiden.

Dabei macht es sowieso den Anschein einige Festivalbesucher kommen gerade das Gatsches wegen und leben hier einmal im Jahr ihre schweinische Seite aus. Der Rest reist zum Szene Open Air bestimmt wegen des musikalischen Aufgebots an. Bei dieser kunterbunten Mischung war garantiert auch heuer für jeden der 18.000 Besucher wieder was dabei. Wenn Maximo Park zwischen Bauchklang und Late Nightliner Shantel zum Zug kommt, kann man getrost von Abwechslung sprechen.

Ebenso konträr klatschen Wizo und Gentleman ab. Chikinki wärmten bisher bestimmt auch selten die Bühne für Acts wie Beardyman und Materia. Am dritten Tag bringt Backstreet Boys-artiges Gehüpfe von Culcha Candela als Headliner die Mitglieder von Friska Viljor beinahe dazu sich zu übergeben. Zum Glück waren sie schon vorher im Programm festgelegt, mit Parov Stelar als Zwischenstück und als Folge von Texta.

Es könnte noch ein Weilchen so weitergehen – klar ist jedenfalls schon, dass die Mischung eine sehr facettenhafte war und jede Art von Musik ziemlich gatsch-kompatibel. Der The Gap Bus-Doppeldecker fungierte als der von Culcha Candela besungene Partybus und als Geldautomat mitten im Geschehen. Die verteilten Regenponchos fanden leider auch Gebrauch, ebenso aber die Sonnenschirme und Liegestühle.

Die obligatorischen Gummistiefel gab es dieses Jahr erstmals auch bei unserem Festivaltourbus im Stiefelzielwurf zu gewinnen. Wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln verteilten sich die gelben Treter unter der Masse und im Schlamm. Nächster und für 2011 leider schon letzter Stop – ist erfreulichweise noch im Ländle. Die Poolbar. Es erwarten uns unter anderem Simian Mobile Disco, The Thermals und Kaizers Orchestra. We gotta roll so jump on da Bus/We got soul, don’t be in a rush/
It’s not cold go make your self nass/Brumm Brumm. Der Partybus geht rum.

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