Nach dem Rave ist vor dem Rave

Am Wochenende ging das immer noch grösste Festival elektronischer Musik über die Bühne. Einer Bühne so groß wie eine Fähre. Am Steuer: Megastar-DJs, die über einem Meer von Licht, Bass und Menschen schwammen.

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Letztes Jahr waren Kraftwerk der unbestritten Headliner des "Urban Art Forms". Heuer zog ein Franzose magnetisch Menschen zum Festivalgelände in Wiesen, sorgte dabei aber für ungleich mehr Diskussionen. David Guetta. Mit seinen Nummer-Eins-Produktionen war klar, dass einige Beat-Conaisseure ihre Nasen rümpfen würden. Und es war so. Das Mainstage-Zelt war zwar bei Guettas Auftritt zum Brechen voll, im Forum und auf Facebook gaben dann doch viele Menschen ihren Unmut von sich. Denn wir Kollege L’Heritier es hier schon sinngemäss anmerkte: auf Festivals im allgemeinen und dem UAF im speziellen gilt immer noch die Devise: laute Technomusik zu hören und dabei im Schlamm zu hüpfen, ist immer noch eine kleine Utopie, gemeinsam Feiern und sich im Dienst des Rhythmus‘ zu bewegen. Insofern ist eine Figur wir Guetta, mit seiner Haupt-Triebfeder Ibiza-Fun, Geld und Stardom, klarerweise eine streitbare Figur. Selbst wenn ihm Acts wie Digitalism oder Boys Noize an hochgekochtem Hedonismus, mit Mix-Sets, die klingen wie vor drei Jahren, in wenig nachstehen.

Der Schlamm war freitags gerade erst am Trocknen, machte sich dennoch in den Schuhritzen breit. Und breit machten sich auch die Visuals quer über die ganze Front der Mainstage; und machten sich auch die Leute. Denn breit liegt es sich im Zelt gleich deutlich besser.

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