We Walk Walls lachen nicht gern. Zu sehen in ihrem neuesten Video zu "Critical Mass". Heute spielen sie für den Guten Zweck beim FM4 Club für Licht ins Dunkel.
We Walk Walls sind gerade einmal ein Jahr alt. „Ceremonies“ heißt das Debüt der vier jungen Musiker, deren Fahrwasser irgendwo zwischen Post-Punk, New Wave und Dream-Pop liegt. In ihren Videos scheinen We Walk Walls absichtlich fadisiert, Name muss nicht immer Programm und man sollte sich generell ja nicht so ernst nehmen.
2013 gab es für We Walk Walls auf jeden Fall Grund zum feiern: Das Debüt ist geglückt, FM4 jubelt und ruft sie zum Act Of The Week aus. Vielleicht aus Dankbarkeit ist das Quartett gerne bereit, ihre Kunst dem Guten Zweck zur Verfügung zu stellen. Neben Gerard und Gin Ga (zwei fantastische Alben im Oktober hier und hier) werden auch We Walk Walls beim FM4 Club für Licht ins Dunkel auftreten, um das Prosa-Projekt zu unterstützen, ganz feierlich.
Patricia Ziegler, Silvio Haselhof, Maze Matik und Stefan Elsing haben uns anlässlich der Feierlichkeiten einige Fragen recht diplomatisch beantwortet:
Kurz vor Weihnachten wird nochmal tief in die Benefiz-Kiste gegriffen, neben Gerard und Gin Ga werdet auch ihr für den guten Zweck beim FM4 Club für Licht ins Dunkel musizieren. An guten Zwecken mangelt es ja leider nicht, gibt es einen der euch besonders am Herzen läge?
We Walk Walls: Der Bildungsanspruch, den Prosa – für den wir bei Licht ins Dunkel spielen – stellt, ist eindeutig wichtig, zu hinterfragen bleibt warum es so etwas in einem der reichsten Länder auf diesem Planeten überhaupt geben muss. Leider wird Gleichheit aller Menschen, egal wo sie herkommen und wie sie aussehen, in unserem Land noch nicht wirklich gelebt. Dort gehört angesetzt.
Ihr habt euch Vampire Weekend angehört, bevor ihr „Ceremonies“ geschrieben habt, stimmts?
We Walk Walls: Natürlich hören wir aktuelle Indie-Musik, aber eben nicht nur. Unsere Einflüsse kommen einfach von überall her, es gibt zu viel gute Musik auf dieser Welt um sich davor verstecken zu können.
Euch gibt’s ja noch gar nicht so lang, eure Musik klingt aber nach der Post-Rock-, Indiewelle Anfang der 2000er. Kommt sie da auch her? Gehört sie da auch hin?
We Walk Walls: Unserer Meinung nach gehört unsere Musik ja in die Zukunft!
Inspiration schöpfen wir dabei aus der Musik der letzten 20 Jahre, aber aus den unterschiedlichsten Genres. Von Joy Division bis hin zu Arcade Fire oder auch alten Sachen von Madonna, da ist alles dabei.
Es gibt da auch ein Wiener Label, das sich die Lettern „Indierock“ auf die Brust tätowiert hat. Ihr könnt nicht leugnen wie die klassische Ink-Music Band zu klingen. Und mit Bilderbuch, Farewell Dear Ghost und Velojet wärt ihr auch in bester Gesellschaft, zumindest wenn es nach den FM4-Charts geht.
We Walks Walls: Es gibt in Österreich viele gute kleine Labels, die alle ihre Hausaufgaben gemacht haben. Es ist gerade für Newcomer aber wichtig, dass sie eben nicht eine von 20 Bands im Roster des Labels sind, sondern mit vollem Einsatz dabei unterstützt wird, Fuß zu fassen. Wir haben vom erstem Kontakt weg mit Wohnzimmer Records nur gute Erfahrungen gemacht. Nach dem ersten Treffen war für uns klar, dass kein anderes Label für uns in Frage kommt. Sie haben uns von Beginn weg unterstützt und uns einen möglichen Weg vorgegeben. Ich glaube, dass es die absolut richtige Entscheidung war, sonst wären wir nicht da, wo wir gerade sind.
Mit „Critical Masses“ habt ihr euer nächstes Video draussen, noch stärker als bei „Goodland“ habt ihr auf nihilistischen Minimalismus gesetzt. Darf auf „Ceremonies“ auch gelacht werden?
We Walk Walls: Nur mit einem weinenden Auge! Nein, also wir glauben grundsätzlich, dass es wichtig ist, sich und die Musik nicht zu “ernst” zu nehmen. Seitenhiebe und Kontraste sind wichtige Elemente in unserer Arbeit und erzeugen Spannungsfelder in Musik und Videos die wir besonders interessant finden.
We Walk Walls spielen beim FM4 Club für Licht ins Dunkel neben Gerard und Gin Ga zur Unterstützung des Prosa – Projekts am 11. Dezember im Flex.