"Let’s give it a try" – dieser Ansatz hat eines der aufregendsten Start-ups Österreichs ins Rennen gebracht. Ali Mahlodji ist Gründer und Geschäftsführer der Video-Plattform Whatchado und erzählte uns im Interview, wie Storytelling Geld wert wird.
Whatchado, das "Wikipedia der Lebensläufe", gilt als eines der aufregendsten Start-Up-Unternehmen Österreichs. Wie man mit Interviews über Berufs-, Karriere- und Lebensgeschichten von Menschen Geld verdienen und für große Unternehmen arbeiten kann, hat uns Ali Mahlodji erzählt. Er berichtete uns, wie alles "real" wurde, – begonnen mit "Word to Mouth" – über Storytelling, Kooperationen und die Wichtigkeit, die DNA aus dem eigenen Unternehmen zu kommunizieren. Und jeder, der selbst schon einmal persönlich das Vergnügen mit Ali Mahlodji hatte, weiß, dass Whatchado’s Message – "Du bist gut!" – auch die DNA des Start-ups selbst ist.
Gestern abend hat er live seine Erfahrungen beim departure get together geschildert.
The Gap: Waren Marketing und Vertrieb ein Thema, das ihr von Anfang an mitgedacht habt?
Ali Mahlodji: Beim Vertrieb war es so, dass sich das erste Unternehmen nach unserem Beta-Go Live binnen 24 Stunden gemeldet und Interesse bekundet hatte, die eigenen Mitarbeiter sprechen zu lassen. Daraufhin haben wir mit einer Fokusgruppe definiert, welche Lösung für Unternehmen langfristig Sinn macht und darauf basierend die Whatchado-Business Page sowie unser Interessensmatching weiterentwickelt. Die ersten 15 Unternehmen kamen aufgrund "Word of Mouth" auf uns zu, danach war es ein Mix aus Weiterempfehlung und aktiver Ansprache von Unternehmen unsererseits.
Verratet uns bitte circa drei Punkte, die euch rückblickend am meisten weitergeholfen haben, damit Leute dazu bereit waren bei euch Geld auszugeben.
Für die Unternehmen, die auf Whatchado setzen war es wichtig, dass wir die Plattform für User und nicht für Unternehmen gebaut hatten, sprich Mehrwert den Usern geliefert haben. Als zweiten Punkt mit Sicherheit unsere langfristige Perspektive. Und als dritten Punkt unsere übergreifende Lösung, welche Authentizität, Unabhängigkeit, qualitatives Employer Branding und nachhaltiges Recruiting gewährleistet.
Musstet ihr für Whatchado schon mal ein Interview abbrechen, oder konntet es nicht online stellen? Wenn ja, warum?
Ja und zwar aufgrund von fehlender Authentizität. Bei Whatchado steht der Mensch und seine Story im Vordergrund – egal welcher Herkunft oder beruflichen Position. Das gleiche gilt auch bei Arbeitgebern: wir achten darauf, dass die Mitarbeiter im Unternehmen ihre eigenen Berufs- und Lebensgeschichten erzählen und nicht einfach vorgefertigte Texte herunterlesen. Das würde sonst das Bild der Corporate Culture verfälschen, das Unternehmen nicht so zeigen wie es wirklich tickt und lebt. Dadurch mussten wir bisher zwei Interviews abbrechen, was aber selbst die betroffenen Unternehmen mit Unterstützung unserer Story Advisor eingesehen haben.
Lässt sich das Marktkonzept von Whatchado, das ja sehr vom Servicegedanken lebt, auch auf Unternehmen umlegen, die ein konkretes Produkt verkaufen?
Im Grunde geht es darum, dass wir die DNA von Unternehmen kommunizieren lassen und wir die Storyline, den Kontext und den Rahmen vorgeben. Aber Basis ist die DNA eines Unternehmens, die von den Mitarbeitern gelebt wird. Apple hat es schön vorgemacht, wie mächtig es wirken kann, wenn man sich auf die DNA als eigene Stärke verlässt und diese kommunizieren lässt. Bei Apple war es "Think different" und damit haben sie mehr als drei Branchen nachhaltig verändert.
Smarte Unternehmen haben verstanden, dass ihre DNA den Wettbewerbsvorteil ausmacht – davon kann jedes Unternehmen lernen, bzw. sollte sich jedes Unternehmen in diese Richtung bewegen.