"Let’s give it a try" – dieser Ansatz hat eines der aufregendsten Start-ups Österreichs ins Rennen gebracht. Ali Mahlodji ist Gründer und Geschäftsführer der Video-Plattform Whatchado und erzählte uns im Interview, wie Storytelling Geld wert wird.
Welche waren eure schlimmsten Vertriebs- oder Marketing-Erlebnisse? Was konntet ihr daraus lernen?
Einer der schlimmsten Momente in unserem jungen Dasein war mit Sicherheit zu sehen, dass unser größter strategischer Kooperationspartner, nachdem wir ihm keine Anteile abgeben wollten, während unserer Partnerschaft an einem Parallelprodukt zu arbeiten begonnen hat und dieses unter einem anderen Namen herausgebracht hat. Rückblickend gesehen war es absehbar, aber wir waren sicher zu grün hinter den Ohren, um das wahr haben zu wollen.
Wie wichtig war "Below the Line"-Marketing via Facebook, auf Foren, Fan- und Community-Aktionen für euren Erfolg?
Gerade bei einem Start-up ist das Marketing Budget im Vergleich zu den Großen begrenzt. Daher sind "Below the Line"-Marketing-Maßnahmen umso wichtiger, um richtig Wirbel zu machen. Wir sind eine riesige Datenbank an Autobiographien, auf der Menschen Einblicke geben, die du sonst nur bei einem Vieraugengespräch bekommst. Genau das gefällt den Leuten und dank Social Media sind sie unser direktes Sprachrohr und verbreiten unsere Message.
Hattet ihr bei eurem Unternehmen schon mit direkter Konkurrenz und Ideenklau zu tun?
Wie bereits erwähnt, hat unser größter strategischer Kooperationspartner noch während unserer Partnerschaft bereits ein Parallelprodukt entwickelt. Vor einem Jahr waren Autobiographien oder Storytelling im Videoformat noch relativ neu. Mittlerweile setzen jedoch immer mehr Unternehmen im Recruiting & HR Bereich auf das Format Video. Wir sind jedoch keine Imagevideobude, wir haben mit dem Matching eine Lösung, die es so auf dem Markt noch nicht gibt und die auch funktioniert.
Hast du einen Rat an junge, kreative Unternehmer, die etwas Neues auf die Beine stellen wollen, von dem anfangs noch niemand weiß wie sich damit Geld verdienen lassen soll?
Probiert es aus! Bei einem Start-up ist es besonders wichtig, alles Dagewesene ständig zu hinterfragen, wirklich groß zu denken, aber immer einen Schritt nach dem anderen zu machen. Und wie gesagt, "Probieren" – dieses blauäugige "Let’s give it a try"-Denken – hat uns gerade am Anfang geholfen, schnell einen Prototypen zu basteln, zu testen und danach hat sich das Business Modell in der jetzigen Form ergeben.
departure get together "New Sales": Gute Ideen, bessere Produkte, neue Märkte
Montag 8.7., 18 Uhr, Sektor 5 – Coworking Spaces, Siebenbrunnengasse 44, 1050 Wien
Warum scheitern viele Kreative daran, gute Ideen und Produkte auch an die richtige Zielgruppe zu verkaufen? Wie vermeidet man leere Kilometer? Und warum gehören Vertrieb und Absatz von vornherein mitgedacht?
Martin Pichlmair (Broken Rules), Ali Mahlodji (Whatchado), Thomas Spitzer (Siluh Records) und Michael Holzgruber (Sofa Surfers) im Gespräch mit Martin Mühl (The Gap).
Der Eintritt ist frei.