„Not Enough Whiskey“ – Kiefer Sutherland im Wuk

Man kennt Kiefer Sutherland vor allem als Schauspieler. Spielfilme wie „Flatliners“, „Dark City“ oder der zum Teil in Wien gedrehte „Die drei Musketiere“ machten ihn berühmt. Noch größere Bekanntheit erlangte er aber wohl durch die Verkörperung von Jack Bauer in der TV-Serie „24“. Dass der Kanadier auch ein veritabler Musiker und Sänger ist, stellte er bei seinem ausverkauften Wienkonzert unter Beweis.

© Stephan Brückler

Als zu Beginn ein Mann mit weißem Cowboyhut und Gitarre die Bühne betritt, hat man zunächst das Gefühl, es würde hier jemand eine Rolle verkörpern – nämlich jene des Countrysängers. Erst nach drei Nummern, just mit dem Ablegen des Hutes, ändert sich dieser Eindruck. Nach einem eher lauen, sehr von Country und Balladen dominierten Beginn steuern Kiefer Sutherland und seine vierköpfige Band immer mehr in Richtung Rock, was sowohl Stimmung als auch Saaltemperatur deutlich ansteigen lässt.

Textlich drehen sich Sutherlands Kompositionen um Themen wie Abschied, Verlust, zweite Chancen und Alkohol – getreu dem Tourmotto „Not Enough Whiskey“. Mit wohldosierten Coverversionen wird den musikalischen Vorbildern gehuldigt und zudem sichergestellt, dass auch beim Publikum, das mit Sutherlands Eigenkompositionen nicht so vertraut ist (vermutlich die Mehrheit), die Mitsingfrequenz steigt. Vor allem im Zugabenblock zeigt diese Taktik mit „Sundown“ von Gordon Lightfoot und Bob Dylans „Knockin’ On Heaven’s Door“ deutlich Wirkung. Man spürt, dass Sutherland mit viel Spaß und Begeisterung bei der Sache ist, speziell wenn er bei den rockigeren Nummern immer wieder Rockstarposen einnimmt, vom Schlagzeugpodest springt oder als Kontrast in den Pausen sehr persönliche Geschichten einstreut.

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