Gerhard Haderer bekommt zum 60. Geburtstag von den Komischen Künsten die größte Ausstellung in Österreich geschenkt.
1985: Niki Lauda macht mit seiner Fluglinie Lauda Air dem Platzhirschen AUA Konkurrenz. Foto: Komische Künste/Gerhard Haderer
1987: Hans Dichand verkauft 50 % seiner Anteile an der „Kronen Zeitung“ an die deutsche WAZ-Gruppe. Foto: Komische Künste/Gerhard Haderer
1987: Nachdem Kurt Waldheim 1986 zum Bundespräsidenten gewählt wurde, tauchen Gerüchte über seine NS-Vergangenheit auf. Die USA verhängen sein Einreiseverbot. Foto: Komische Künste/Gerhard Haderer
1989: Die Wiedervereinigung Deutschlands und der Fall der Berliner Mauer werden auch von der Kommunistischen Partei Österreichs registriert. Foto: Komische Künste/Gerhard Haderer
1990: Die österreichische Polizei wird – auch und wegen des Einsatzes gegen die Opernballdemonstration – Objekt der Berichterstattung. Foto: Komische Künste/Gerhard Haderer
1992: Mit der Gründung der Tageszeitung „Täglich alles“ will der Ex-Partner von Hans Dichand, Kurt Falk, Konkurrent des Marktführers „Kronen Zeitung“ werden. Foto: Komische Künste/Gerhard Haderer
1994: Der umstrittene Bischof Kurt Krenn weiht – in Anwesenheit von Jörg Haider – die FPÖ-Zentrale in St. Pölten ein und erregt damit großes Aufsehen. Foto: Komische Künste/Gerhard Haderer
1995: Wolfgang Schüssel übernimmt von Erhard Busek die Funktion des Bundesparteiobmanns der ÖVP und wird Vizekanzler im Kabinett Vranitzky. Foto: Komische Künste/Gerhard Haderer
1996: Werner Fasslabend, Bundesminister für Landesverteidigung, spricht sich für die Aufnahme von Frauen zum Österreichischen Bundesheer aus. Foto: Komische Künste/Gerhard Haderer
1997: Die so genannte „Frühstücksaffäre“: Vizekanzler Schüssel bezeichnet H. Tietmeyer, den deutschen Bundesbankpräsidenten, als „richtige Sau“ und den dänischen Ministerpräsidenten als „Trottel“. Foto: Komische Künste/Gerhard Hade
1998: Der österreichische Kaiserenkel Karl Habsburg versucht ein Diadem nach Österreich zu schmuggeln. Foto: Komische Künste/Gerhard Haderer
2000: Alfred Gusenbauer wird Bundesparteivorsitzender der SPÖ. Jörg Haider hingegen tritt als Vorsitzender der FPÖ zurück. Foto: Komische Künste/Gerhard Haderer
2007: Innenminister Günther Platter (ÖVP) bezeichnet die Zwangsernährung von Menschen in Abschiebehaft als „Heilbehandlung“. Die FPÖ applaudiert. Foto: Komische Künste/Gerhard Haderer
Gerhard Haderer, der vielleicht bekannteste und mutigste Karikaturist Österreichs feiert heuer seinen 60. Geburtstag und wird von den Komischen Künsten im MQ Wien angemessen gewürdigt. Unter dem Titel »Haderers Österreich. Cartoons 1985-2010« werden 150 seiner Werke präsentiert.
Seit 1985 sind seine Zeichnungen im »Profil« zu finden, später auch in der »Wiener«, »Titanic«, »GEO«, »Trend«, den »Oberösterreichischen Nachrichten« und seit 1991 wöchentlich im »Stern«. Als sein Buch »Das Leben des Jesus« 2002 erschien löste es heftige Reaktionen insbesondere der katholischen Kirche aus. In Griechenlad gab es nicht nur eine geteilte Zustimmung oder Ablehnung, er wurde, wegen Beschimpfung einer Religionsgemeinschaft, in Abwesenheit für ein halbes Jahr Haft verurteilt. Erst beim zweiten Prozess wurde Gerhard Haderer freigesprochen.
Unter dem Künstlernamen »Hades« hat er in den vergangenen 25 Jahren über 1.000 Cartoons zum politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben Österreichs gezeichnet. In einem Interview mit The Gap gibt Haderer zu sich gerne in politischen und in gesellschaftlichen Bereiche einzumischen, trotzdem gibt es eine Menge Menschen, die er niemals zeichnen würde. Seine Bilder sind „eine Satire auf höchstem Niveau, typischer österreichischer Schmäh eben“, so Haderer.
Die Ausstellung »Haderers Österreich. Cartoons 1985-2010« ist ein Rückblick auf seine bisherigen Werke und dokumentiert Teile der österreichischen Geschichte, wie z.B. die Gründung 1985 von Niki Laudas Fluglinie, oder der Rücktritt von Jörg Haider im Jahr 2000, in einer köstlichen Art und Weise.
Die Ausstellung »Haderers Österreich. Cartoons 1985-2010« ist vom 2. Dezember 2011 bis zum 22. Jänner 2012 im Freiraum/ Quartier 21 des Museumsquartier Wien zu sehen.