Vier Gitarren, ein Klavier und ein Kniefall vor den Folk-Rock-Meistern der 70er: Midlake werden es am 14. Juli im Wiener WUK ganz entspannt angehen lassen.
Immer wieder passiert es, dass man manche Alben erst viel zu spät für sich entdeckt: “The Trails Of Van Occupanther”, das zweite Album der texanischen Folk-Rocker Midlake, war für mich so ein Fall. Bereits Mitte 2006 erschienen, wurde ich darauf erst dreieinhalb Jahre später durch die Veröffentlichung des Nachfolgers "The Courage Of Others" (2010) aufmerksam. Das ist nämlich ganz klar eine Platte für die Ewigkeit und steht als Vinyl längst in meiner geliebten British-70s-Folk-Rock-Sammlung neben Fairport Convention, Incredible String Band und Dando Shaft.
Mit sanften Blues-Anleihen versehen, werden darauf von den fünf Holzfällertypen um Sänger Tim Smith perfekt mehrstimmige, zwischen beklemmender Akustikgitarre und himmlischen Arrangements schwebende Songs in düsterer, typisch englischer Melancholie geboten. Auf dem Vorgänger hingegen schwelgten die ehemaligen Jazz-Studenten derart laid-back im frühen 70er-US-Soft-Rock Marke America oder der Buckingham/Nicks-Version von Fleetwood Mac, dass es auch im Nachhinein völlig logisch erscheint, dass das Album damals in den Jahrescharts des „Rolling Stone Magazine“ auf Platz 15 landete.
Seither sind Midlake zu einer Band der obersten elektro-akustischen Folk-Liga herangewachsen, deren Songs trotz der derzeit so hippen psychedelischen Lo-Fi-Electronica jederzeit an längst vergessene Zeiten zu erinnern und dabei eine Menge ungeahnter Gefühle und Gedanken auszulösen vermögen. Live ist das dann in etwa so ein Erlebnis wie bei einem „Wer-hat-den-wärmsten-Sound-mit-den-besten-Melodien-in-der-getragensten-Form?“-Contest. Was für eine Band! Was für Songs! Was für ein Konzert!
Midlake
14. Juli, 20.00 Uhr
WUK, Wien
