Das Revival von hysterischen Mörder-Hooks mit lustigen Electropop-House-Anklängen ist noch nicht soweit. ZPYZ kommen viel zu früh. Oder zu spät.
Das Berliner Duo leistet sich zwar virale Online-Promotion, hat die Unterstützung von den großen Buben bei Motor und Warner Music, immer wieder kippen sogar überraschende Seltsamkeiten seitlich in ihre Songs –Aber! – vieles an „2080“ klingt zu lange perfektioniert, zigfach neu und immer wieder gehört, haargenau am Rechner eingepasst, zurecht gesponnen und feingeschliffen. Man bekommt nicht das Gefühl, dass „2080“ ohne massive Computerunterstützung live funktionieren kann. Es fehlen die kleine Schnitzer und allzu menschliche Unzulänglichkeiten. Den Electropop-Ansatz mit viel Party und Next-Big-Thing-Gehabe hat man ohnehin in den Nuller Jahren viel zu gut kennen gelernt. Aber ZPYZ leben glücklicherweise noch von anderen Dingen. Von ihrem Mut mit Stimmeffekten zu experimentieren und zu diesen zu stehen oder Hair Metal und schmalzigen Achtziger Jahre Pop zu zitieren zum Beispiel. Das Debüt des Berliner Duos will dabei oft etwas zu viel, simuliert eine Band wo keine ist und bleibt damit zu schwer fassbar.