Jungs vergleichen nicht nur gern ihre Schwanzlänge, sondern auch Mobiltelefone und Kubikmeter digitaler Plattenarchive.
Wenn dann aber über beste Alben aller Zeiten argumentiert wird, verlässt man besser den Raum und das Bundesland. Auch dieses Buch führt zu innerer Emigration. Hier gibt es kein /Warum/ oder /Wie/ diese 25 Alben (von – wenig überraschend – Elvis über Led Zeppelin bis Pink Floyd und Radiohead) die Welt verändert haben. Lediglich einige Zusatzinformationen, die den Umfang von Wikipedia deutlich sprengen. Die Songs jedes Albums werden einer nach dem anderen abgearbeitet – aha, „With Or Without You“ von U2 handelt also neben beginnender Entfremdung auch von Egoverlust aus Liebe – aber die Perspektive für das gesellschaftliche und popmusikalische Ganze wird höchstens angedeutet. Wenn dann zudem die emphatischen Wortkaskaden und das Phrasengeböller der 25 Autoren noch durch die Übersetzung an Prägnanz verlieren, bleiben nur mehr echt harte Jungs am Lesetisch sitzen.