Drei Hits und Füllmaterial: das britische Ex-Girls Aloud-äh…-Girl setzt eine bewährte Popformel als eine zahmere Version von Lady Gaga fort.
In Großbritannien war Cheryl Cole schon lange ein beliebtes Thema der Tabloids. Denn 2002 wurde sie per Casting Show Teil des Frauen-Quintetts Girls Aloud: hierzulande weniger bekannt, war die Girl Group im UK langlebiger, erfolgreicher und auch höher angesehen als etwa die No Angels. Und weil Cheryl Cole mit Girls Aloud die Gazetten ungefähr so regelmäßig besuchte wie Amy Winehouse, kann ihr Publikum heute jede Textzeile auf ihr bewegtes Privatleben ummünzen und einpassen. Das verleiht den elektronisch gefütterten Tracks auf Cheryl Coles Solodebüt eine selten schein-persönliche Dimension. Stil, ein auffälliges Gesicht und diese Reh-artige Verletzlichkeit hat die Dame sowieso. Mit Will.i.am an der Seite haben sich einige Tracks zu Synth-beladenem Autodrom-R’n’B ausgewachsen, während Songs wie „3 Words“ und „Parachute“ aufzeigen, zu welch erfreulichen Zwischtönen Cheryl Cole fähig wäre. Mit extravaganter Klamotte und reichlich Clubsounds kuschelt sie sich zwar deutlich an Lady Gaga ran, aber zwei von dieser Sorte scheint die Welt derzeit problemlos zu vertragen.