Elisa Rose und Gary Danner, a.k.a. Station Rose, blicken per Buch analog auf ihre 20plus digitalen Jahre zurück. Begleitet wird die Werkschau von einem Sampler und einer DVD, die eine Auswahl ihrer Projekte dokumentieren.
Das früheste Videomaterial stammt aus dem Jahr 1988, womit die Zeitrechnung beginnt. Damals gründeten die beiden Oberösterreicher einen Offspace namens »Station Rose« im vierten Wiener Bezirk, womit sie dem damals jungen Genre »Medienkunst« früh eine Ausstellungsfläche boten. Sie hatte als Background ein Modestudium, er brachte Punkbanderfahrung mit (Stichwort: The Vogue) und beide verband (nicht nur) das Studium an der Universität für Angewandte Kunst. Durch diese Mischung und die unterschiedlichen Stationen ihrer Tätigkeiten – die sich schwer einem Genre zuordnen lassen: Medienkunst, Netzkunst, Musik, Video? – ergab sich ein buntes Werk, das durch Pioniergeist fasziniert. So verbrachten sie schon im Jahr 1994 fast 300 Tage online. Der paradoxe Output der Aktion war so viel Aufmerksamkeit wie noch nie, obwohl sie kaum aus dem Haus gingen. »Digital Cocooning« nannten sie ihr Selbstexperiment und bezeichneten die Art zu leben als »Digital Bohemian Lifestyle«. Eine Vielzahl der Arbeiten loten die Grenzen des jeweils Neuen aus und sind in der Rückschau bemerkenswert. Vermutlich ist es die multimediale Auswahl an Arbeitsmitteln, deren Vielschichtigkeit das Format Buch trotz digitalem Anhang nur zu einem Bruchteil wiedergeben kann – doch der reicht aus um vom Station Rose-Output fasziniert zu sein.