Alpha Protocol

Das Spionagerollenspiel mit dynamischer Handlung fordert Geduld und Großmut: Bugs, schwache KI und kantige Spielmechanik verhindern ein sanftes Eintauchen.

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Ein Spionage-Rollenspiel mit dynamischer Handlung? Eine gute Idee, deren Umsetzung sich als schwierig herausstellt. Denn im Kern ist »Alpha Protocol« ein Rollenspiel in der Hülle eines Spionage-Action-Game und damit werden viele Erwartungen enttäuscht. Was sich zu Beginn anfühlt wie eine Kreuzung aus »Splinter Cell« und »Mass Effect«, ist im Grund ein Hybrid, der noch viel weiter ins Rollenspiel-Genre hineinragt – und Rollenspieler sind es gewöhnt, dass sie für ihren (Entscheidungs-)Freiraum Abstriche bei der Technik machen müssen. Genau hier hakt es aber bei »Alpha Protocol«: Das Spiel entpuppt sich als etwas mühsam, ist bei Weitem nicht so auf Perfektion getrimmt, wie es das Setting suggeriert. Zu Beginn, nach der Auswahl der Klassen wie Soldat, Agent, Techniker, oder Söldner, startet Agent Michael Thorton zu einer Mission in den Nahen Osten, wird dort aber von seinem Auftraggeber fallen gelassen und zum Staatsfeind erklärt. Bugs, eine unausgegorene KI und eine letztlich kantige Spielmechanik fordern in erster Linie Geduld; die Rollenspiel-Möglichkeiten und das durchdachte Dialogsystem kann nur genießen, wer Zeit und Muße hat, sich darauf einzulassen. Keine Frage: »Alpha Protocol« könnte technisch feiner seit, bietet Geduldigen aber mehr, als es zu Beginn den Eindruck macht.

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