Ein Zug für zwei Halunken

70er-Jahre-Action mit echten Männern, viel Fahrtwind und Fragen zu den Themen Staat und Freiheit, Ordnung und Aufbegehren.

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In den 70er Jahren konnte die Eisenbahn noch problemlos ein Ort für Unterhaltung sein. Damals waren Flugzeug und Eisenbahn noch gleichwertige Abenteuerspielplätze im Kino, ja, die Flughafen-Settings begannen eigentlich erst ihre cineastischen Möglichkeiten auszuloten. »Ein Zug für zwei Halunken«, 1973 gedreht, schiebt darüber hinaus noch eine andere Ebene: Als Tramp Ass 1 (Lee Marvin) unterwegs zu sein – Wer hört da nicht Songs von Woody Guthrie? – schildert der Film eine Form an Reise(freiheit), die wir heute nur mehr mit Flucht und Asyl assoziieren. Nur passend, dass im Film das Gesetz bzw. die Beförderungsregeln keine Videokamera oder Security besorgt, sondern noch ein richtiger Schaffner, wenngleich auch ein cholerischer (Ernest Borginne). Die Handlung selbst ist unter Katz-und-Maus-Spiel einzuordnen, inklusive Blut und Tod. Dass Robert Aldrichs Abenteuerfilm zugleich auch als ratternde Meditation über Staat und Freiheit, Ordnung und Aufbegehren gesehen werden kann, liegt nahe, könnte aber – siehe Videokameras und Security – übersehen werden.

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