Eine der reizvollsten Liaisons von Jazz und HipHop seit Jazzmatazz, obwohl sich die Fusion in zwei Hälften teilt.
Erstens: »74 Miles Away« hieß das 1967er Album von Cannonball Adderley. Ein Meilenstein des Jazz. Darum wohl zweitens: „74 Miles Away“ nennt sich auch das gemeinsame Projekt des belgischen Jazzpianisten Pierre Anckaert und dem Produzenten-Duo Monkey Robot. Anckaert und sein Trio entwerfen vier Rhodes-lastige Jazztracks, die sich stark an Herbie Hancock bzw. den Fusion-Sound der 70er orientieren – gemeint sind Bob James und Lonnie Liston Smith. Teil Eins des Albums präsentiert sich als Hommage an das Fender Rhodes. Den zweiten Part übernehmen Monkey Robot und werfen den vier Songs ein völlig neues Gewand über. Von Broken Beats und P-Funk Synthesizern bis hin zu wobbelnden HipHop-Beats – gemeinsam ist allen der markante 70ies Vibe. Zusätzlich gibt es Unterstützung von weiblicher Seite: Sängerin AHU aus Istanbul, die schon bei Flying Lotus und Dimlite sang. Ihr Produktionsgeschick offenbaren Monkey Robot mit „Neverending Rhodes”, einem von Bossa Nova gefärbten, verspielten Rhythmuscluster vor urwaldähnlichem Vogelgezwitscher, das sich zu einem knackigen Beat hochsteigert.