Amatilda

Boys Noize´ neuestes Ziehkind möchte es scheinbar alten Hasen und jungen Banger-Kids recht machen. Leider doppelte Fehlanzeige.

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Jan Siebert alias Jan Driver feiert nach fast zwei Jahrzehnten des Schaffens auf Alex Ridha´s Boys Noize Rec. Label sein LP-Debüt. Viele Phasen hat der Mittdreißiger durchgemacht, fast den gesamten Berliner Untergrund musikalisch erforscht, sich von keinen Grenzen oder Vorgaben beengen lassen. Genau dieser Faktor ist es, der den Gesamteindruck des Albums deutlich nach unten drückt. Nicht Fisch, nicht Fleisch – nicht Techno, nicht Elektro. Übertrieben ausgedrückt. Die wenigen Lichtblicke die „Amatilda“ bietet, werden schon im Keim erstickt, sodass man Drivers Ausgefuchstheit und Erfahrung gar nicht erst zu hören bekommt. Zwar ist der Hybridgedanke ein guter Ansatz, jedoch so mager umgesetzt, dass es wenig bis gar keinen Spaß macht hinzuhören.

Die insgesamt 16 Track wirken überladen und sind schlichtweg too much für den Hörer, Albumerfahrung hin oder her. Weder das Album als Gesamtes, noch einzelne Schlüsseltracks wissen zu begeistern. So stompt sich Jan Driver in einer guten Stunde durch alles was der Laptop ausspuckt, ohne dabei ein ersichtliches Ziel vor Augen zu haben. Ein Knarzer da, ein Bassline-Banger dort. Immer und immer wieder.

Die wenigen Sonnenminuten, die „Amatilda“ bereithält, müsste man herausfiltern, wer sich diese Mühe nicht machen will, greift zu anderen Genre-Bastarden.

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