Aphrodite

Wenn die Griechin Aphrodite einen Hang zur Selbstzerstörung im Schein der Disco-Kugel hätte.

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Andere lassen sich auf ihrer Skandaltour begleiten, zerstören sich selbst oder züchten sich einen Verfolgungswahn. Kylies Leidengeschichte verläuft anders. Schon mit elf Jahren stand sie vor der Kamera und erlebte nach regelmäßigen Top-Hits ebenso regelmäßige Abstürze. Doch immer wieder zog es sie zurück; selbst nach Brustkrebs. Bei „Aphrodite“ zeigt die Kurve wieder nach oben, selbst wenn das Album wenig mehr als die wunderbare Lead-Single „All the Lovers“ hergibt. Erstaunlich, wie es ein Durchhänger wie „Better Than Today“ überhaupt auf das Album schaffen konnte. Die zwölf Songs folgen einem Modell von Pop, wie es in den Achtzigern groß geworden ist, das auf ein oder zwei Hits hinsteuert, aber wenig auf ein schlüssiges Album gibt. 2010 trägt das längst nicht mehr. Auf „Aphrodite“ herrscht rumdum Electropop, der leicht verändert genauso gut von den Scissor Sisters sein könnte, selbst wenn deren Frontmann Jake Shears nur einmal in den Credits aufscheint. Stuart Price heißt die Schnittmenge zwischen Kylie und den Sisters. Der hat hüben wie drüben die Produktion übersehen und auf „Aphrodite“ ganze vier Songs mitgeschrieben; und dabei offenbar vergeblich versucht dem Wort „konventionell“ neue Bedeutungen abzuringen.

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