In wohl nicht zufällig 32 Kapiteln erzählt ein werdender Vater von eigenen Ängsten und pränatalen Unternehmungen in der Zeit nach dem „Klima-Urknall“: dem „Beinahe-Nichts“, aus dem des Helden Zukunft entspringe, wie ihm ein Wolf prophezeit.
Dieser wird zum philosophierenden Freund, der ihm aufträgt, seine Ahnen zu hassen und alles anders zu machen. Alsdann taucht ein abgewrackter Löwe in seinem Wohnzimmer auf und fabuliert von einem Mädchen, das zur Welterlöserin einer Regierungen stürzenden Sekte erkoren wird, ein violett glänzender Frosch mit goldverzierter Bischofsmütze wiederum sitzt auf dem Fensterbrett und hält hochmoralische Predigten. Der namenlose Erzähler ist mit einem ihm „wenig bekannten weiblichen Gespenst“ verheiratet, das bei der Hochzeit bellte, nun miaut und ergeht sich in Handschellen- und Haushaltsgerätefantasien. Eine junge Frau mit einem Katzenhalsband schenkt ihm einen sprechenden Marienkäfer, bei einem weiteren Besuch läutet sie schwer verletzt, doch ist „Handschellentag“, er öffnet nicht. Und später wird sein schlechtes Gewissen ihn zu ihr treiben, die halb erfroren auf einer Parkbank sitzt. Während seines Urlaubs, in dem er sich eine Pistole kauft, kriecht eine schwanzlose Meerjungfrau auf ihn zu und beklagt sich über ihr schmerzendes Dasein an Land, und wieder zurück wird er ein nach vergilbtem Geld riechendes Geschäft betreten, in dem es alles gäbe, aber nichts gibt, so die ihn empfangene menschengroße Heuschrecke… Der 32-jährige Wiener Autor und Sänger Johannes Weinberger reißt in seinem fünften Buch schwelende gesellschaftliche Probleme (Religiositätswahn, Raubtierkapitalismus…) an und gewinnt dem Erwachsenenmärchen-Genre ein vielschichtiges und sinnliches, dabei höchst amüsantes Kleinod ab.