Es sind vor allem die Anleihen aus der österreichischen Realität, die dieses Buch so attraktiv machen: Bad Fucking verliert auf den internationalen Finanzmärkten viel Geld beim Spekulieren mit Gemeindegeldern.
Die Innenministerin Maria Sperr, aufgrund ihrer unternehmerischen Tätigkeit auch »Sperrmüll-Mizzi« genannt, sucht krampfhaft einen Standort für ein Erstaufnahmezentrum für Asylwerber. Es gibt einen Bundeskanzler, der laut Autor von Musik ungefähr genau so viel versteht wie von Politik, nämlich nichts, und Polizisten, die sich bei Ermittlungen von rassistischen Motiven leiten lassen. Palm bevölkert seinen Krimi mit einem Panoptikum verkrachter Existenzen, rabenschwarzer Seelen und vom Leben geprellter Menschen und schildert deren skurrile Eigenheiten, unerfüllbare Wünsche und mitunter abartige Verhaltensweisen. Der einfach geschriebene, mit vulgären Ausdrücken nicht geizende und völlig überzeichnete Krimi gipfelt in einem rasant montierten Showdown. Dass manche Passagen dann doch zu aufgesetzt wirken oder mancher Handlungsstrang zu konstruiert wirkt, übersieht man gerne – denn Palm produziert Trash at it‘s best.