Geigerin und Elektroniker machen gemeinsam Musik. Elektroniker baut auf Schema F und versaut es bedauerlicherweise.
Große Macht bringt große Verantwortung. Und sich zuzutrauen die Musik anderer Menschen beurteilen zu können, obwohl man innendrin eh weiß, dass auch die geschicktest gestrickte und total objektiv klingende Argumentationskette immer irgendwie ein Ausdruck einer subjektiven Meinung sein wird, die sich noch dazu aufgrund der eigenen Geschichte und Einflüsse gebildet hat, ist auch nicht ohne. Der Respekt vor der Vision anderer sollte trotzdem so weit gehen, dass man sich die Ergüsse wenigstens komplett anhört, bevor man darüber urteilt.
Das ist bei diesem Desaster von einem Album zwar etwas, das man eigentlich von niemandem verlangen darf, aber es muss wohl trotzdem sein. Falls dort draussen tatsächlich potentielle Kundschaft für dieses ambitionierte Projekt herumrennt, ist es wohl nur fair zumindest zu beschreiben was sich hier abspielt: Typ mit Computer und ein paar Synthies tut sich mit Geigerin/ Sängerin zusammen, weil das ja eine total coole Kombi abgeben könnte, so mit tanzbarer Elektronik und Geige und so. Das könnte es übrigens wohl wirklich, und im konkreten Fall liegt es weniger an der Geigerin das es nicht so richtig klappt. Wobei, vielleicht klappt es ja auch hier und es hat sich nur der falsche Typ das Rezensionsexemplar mitgenommen, was eine echte Tragödie wäre.
Die vorletzte Nummer klingt dann eigentlich gar nicht mal so schlecht, könnte aber auch daran liegen, dass die Geschmacksnerven nach einer halben Stunde von diesem bratzig hingeholzten Zeug (wie gesagt: die elektronische Komponente in der Paarung) schon etwas angekokelt sind. Sind aber sicher nette Menschen die Zwei.