Bei so einem Titel zuckt der vordere Stirnlappen zusammen. In Albertina-Manier wurden zwei der prominentesten Artists in diesem umfassenden Bildband zusammen montiert.
„Beatles to Bowie“ – das verstellt eher den Blick darauf wie differenziert hier London, seine enorme Bandlandschaft und seine Moden im Wandel der Zeit wiedergegeben werden. Wenige Texte fassen auf so wenig Raum die verschiedenen Facetten und Strömungen im Pop der 60er Jahre zusammen wie der hervorragende Einleitungstext von Jon Savage. Analog dazu wird auch an Bildmaterial weit mehr als Rolling Stones, Led Zep und The Who gezeigt. Wenn man manchmal den Eindruck bekommen kann vor den Beatles sei im UK nicht viel gewesen, so wird man hier eines Besseren belehrt. Schallplatten- und EP-Hüllen waren die wichtigsten Möglichkeit die Band selbst herzuzeigen. Nur die großen Bands wurden darüber hinaus für eine aufblühende Magazinlandschaft abfotografiert. Teenager hatten mit dem Aufschwung plötzlich Geld in der Tasche, die Generation davor hörte noch Jazz und Klassik. Deshalb zielen viele der Fotografien auch auf einen sehr jungen Markt, es spiegeln sich fast schon räudige Archetypen der Jugendkultur wieder. Mit der Erfindung von Rock (ohne n’Roll), Psychedelic und LSD ändert sich dann das Gesamtbild in den auslaufenden Sechzigern. Lebendige Zeitgeschichte in fülligen Bildern aufbereitet – so funktioniert das.