Bevor Yoshihiro Tatsumi zum Pionier der /gekiga/ – »dramatische Bilder«, ein Wort, das Tatsumi ersann um seine ernsthafteren Arbeiten von den /manga/, den »leichtsinnigen Bildern« zu unterscheiden – wurde, musste er erst die (unsichtbare und gar nicht genau definierbare) Grenze zwischen /manga/ und /gekiga/ überschreiten.
Das geschah, als 1956 sein Werk »Black Blizzard« in Japan veröffentlicht wurde. Tatsumi, damals 21 Jahre jung, kanalisierte all seine Inspirationsquellen in diese Arbeit: Krimis, Abenteuerromane, Film Noir, Groschenromane. So sehr es auch ein Patchwork ist, »Black Blizzard« ist ohne Zweifel wegweisend für Tatsumi und damit auch der ganzen Gekiga/Manga-Kultur Japans gewesen. Als Teil der von Adrian Tomine kuratierten Serie zu Yoshihiro Tatsumi bei Drawn & Quarterly erscheint »Black Blizzard« zum ersten Mal in Englisch. Ein historisches Pflichtwerk.