Der Mensch lebt vom Widerspruch. So hat auch Didi Bruckmayr langjährig und publikumswirksam mit verschiedenen Formationen und Projekten die Grenzen und Extreme zwischen Brachial-Noise und Dance – Elektronik, grimmiger Ironie und aktionistischer Selbstentäußerung, Hawaiihemd und Ganzkörpertattoo, intellektueller Kunst und exzessivem Entertainment gesucht und ausgelotet. Mit dem stets bewussten vollen körperlichen und stimmlichen Einsatz hat sich […]
Der Mensch lebt vom Widerspruch. So hat auch Didi Bruckmayr langjährig und publikumswirksam mit verschiedenen Formationen und Projekten die Grenzen und Extreme zwischen Brachial-Noise und Dance – Elektronik, grimmiger Ironie und aktionistischer Selbstentäußerung, Hawaiihemd und Ganzkörpertattoo, intellektueller Kunst und exzessivem Entertainment gesucht und ausgelotet. Mit dem stets bewussten vollen körperlichen und stimmlichen Einsatz hat sich der Frontmann von Fuckhead und Wipeout als fixe Größe im heimischen Musiksektor etabliert, die am hehren Burgtheater ebenso zu bestehen weiß wie im dunklen Metalschuppen. Erstmals wandelt der multiple Grenzgänger nun auf Solopfaden und erweist sich dabei als genauso vielseitig, unberechen- und wandelbar.
Die Gegenpole des interessanten Debüts bilden, grob gefasst, das Harte und das Zarte und sie liegen nicht nur auf der Platte, sondern auch in den Abgründen nächtlicher Amüsierbetriebe, in die „A Little Warning from the Pimps“ entführt, eng beieinander. Atmosphärische Balladen, schleppende Tristesse und kühler Electropop treffen dabei auf soliden Headbanger-Metal. Am meisten bestechen in der gebotenen Vielfalt die wirklich schmucken Popsongs, die den Melodien von Leonard Cohen und den Pet Shop Boys um nichts nachstehen und bei denen Bruckmayr mit neuen gesanglichen Facetten und Feinfühligkeit überrascht und überzeugt. Bestes Beispiel und Anspieltipp: der betörende Opener „Amplifier“.
LIVE: Di., 12-12-06 Wien, Rhiz