The Antlers finden nach ihrer famosen Durchbruchsplatte „Hospice“ zu spät zu sich. Der zarte, neue Morgen deutet sich erst an.
Noch eine Platte nach dem Meltdown. Ähnlich wie Bon Iver mit ihrem aktuellen Album „Bon Iver“ haben auch die Antlers überlebt. Mit Hilfe von Musik, von Selbstmedikation in Form von grenzwertig intimen Songs. Das Album „Hospice“ wurde 2009 nicht zuletzt von The Gap wild gefeiert, ist in seiner erdrückenden emotionalen Schwere natürlich nicht wiederholbar und der Band auch besser erst gar nicht zuzumuten. Die neuen Songs ergeben allerdings erst einmal kein sinnvolles Ganzes. „French Exit“ wirkt mit seiner subtropischen Gitarrenlinien aufgesetzt, „Parentheses“ versucht nicht ganz schlüssig mysteriöse Stimmung mit räudigen Gitarren und metallischen Beats zu verbinden, „Every Night My Teeth Are Falling Out“ zeigt, dass das magische Falsett Peter Silbermans nicht für countryeske Beiläufigkeiten gemacht ist. Erst im letzten Drittel wird es magisch – mit drei hervorragenden Songs, die leider zu spät kommen. „Corsicana“ zeigt neue und alte Qualitäten gleichermaßen auf, ihn durchweht eine vorsichtige Zuversicht, die sich auf eine sehr vielversprechende Art mit der gewohnt expressive Subtilität verbindet. „Putting The Dog To Sleep“ wird durch das Summen einer Orgel, das Seufzen einer Rock’n’Roll-Gitarre und das Stimme getragen. So wird sich dann hoffentlich der neue Morgen der Antlers anhören.