Die finnischen Sound-Architekten spielen, wie auch schon auf ihrem Debütalbum, gekonnt ihre Fähigkeiten in Sachen Komplixität und Math-Strukturen aus.
Der Titel „Call2Call“ ist das Motto des neuen Renaissance Man-Releases, dem ersten seit ihrem überbordendem Debütalbum und den daraus resultierenden Remixen. Telefonfreizeichensounds werden darin in wilde technoide Arragements eingebettet, überall spacige Soundscapes.
Die beiden finnischen Sound-Architekten entfernen sich von ihrer jazzinfizierten Electronica, die noch auf „The Renaissance Man Project“ groß geschrieben wurde, hin zu einer geradlinigen Form davon. Dabei vergessen sie allerdings nicht auf ihre Math-Wurzeln und die Komplixität der Tracks, nein Songs. Renaissance Man sind definitiv näher am Format Song als der Großteil ihrer Mitstreiter, höchstens Autorentechno-Produzenten vom Schlage Pantha Du Prince oder Trentemöller stehen da noch darüber.
Hunderte kleine Soundschnipsel, Samples und Beats werden ge- und verformt, dort und da weiter verfeinert und abschließend zu einem Song zusammengefügt. Einmal entsteht ein reduziertes Beatfeuerwerk, ein anderes Mal bilden Kirchglocken den Unterboden für den nächsten Song. So weitläufig ihre Einflüsse und verwendeten Inputs sind, so unberechenbar bleiben sie auch.