Wenn man auf Long Island erwachsen wird, ist man offensichtlich für einen bestimmten Impuls besonders anfällig, der derzeit in speckigen Vorortgürteln umgeht: mit bürgerlicher Ästhetik versetzter HipHop.
Das äußert sich dann in der Wahl der Themen und Sounds, einer Tendenz zum Song und einer feisten Portion Nostalgie. Jeder Act findet dafür seine eigene Abmischung der Zutaten. Bei dem Debüt von Northern State dreht es sich inhaltlich eben um George W. Bush, tolle Freundschaften oder Klimaerwärmung. Die Musik bekommt mit einer Menge akustischer Instrumente einen kuschelig warmen Grundanstrich und eine Verpackung im Stile einer amerikanischen Lo-Fi-Pop-Art. Was sich auf dem Papier wie fauler Crossover liest, zeichnet sich – in Töne verwandelt – durch ein stimmiges Verhältnis von tief schwingenden Beats, Riot Grrrl-esker Coolness und zurückgelehnten Songs aus. Und von Luscious Jackson haben sich Northern State sicher auch noch ein paar Tricks abgesehen. Zum Beispiel wie das damals funktioniert hat: gekonnt mit bürgerlicher Ästhetik versetzter HipHop!