Kaffee, Kokain und Cumbia: Musik aus dem nördlichsten Südamerika, die aus dem Sampler-Meer aber nicht herausragt.
Nach „Colombia” und „Palenque, Palenque” legt Soundway den dritten Teil ihrer Serie vor, die sich explizit mit der Musik Kolumbiens beschäftigt. Während „Palenque, Palenque” sich mit dem Einfluss von Afrobeat in der einstigen spanischen Kolonie widmet, schließt „Cartagena!” nahtlos an den ersten Teil an. Seit den frühen 1930er Jahren speist sich die Musik Kolumbiens aus den karibischen Musikstilen Rumba und Cumbia und Brasiliens Salsa. „Música costeña”, Musik der Küste, nannten sie die Musiker, die daraus ländliche Folklorestile wie „Porros” und „Mapalés” kreierten. Die Compilation darf man als Hommage an das Label Disco Fuentes sehen, das 1934 von Curro Fuentes gegründet wurde. Es steht exemplarisch für den Sound Cartagenas in den Jahrzehnten danach. Das Rhythmusgerüst aus Congas, Bongos und Timbales macht den tropischen Charakter der 20 Stücke aus, die durch den Einsatz von Akkordeon und Klarinette noch exotischer klingen. Soundways aufwendiger und zeitintensiver Recherche zum Trotz – Sampler mit lateinamerikanischer Musik sind mittlerweile inflationär.