Gemeinsam mit Daft Punk legte das Herren – Duo Cassius in den 90ern das Fundament für die heute heftig prosperierende französische Dance – Szene, die gerade mit dem formidablen Kitsuné – Label international wieder mächtig den Ton angibt. Mit „15 Again“ melden sich Zdar und Boombass von einer dreijährigen Pause zurück. Und sie überraschen mit […]
Gemeinsam mit Daft Punk legte das Herren – Duo Cassius in den 90ern das Fundament für die heute heftig prosperierende französische Dance – Szene, die gerade mit dem formidablen Kitsuné – Label international wieder mächtig den Ton angibt. Mit „15 Again“ melden sich Zdar und Boombass von einer dreijährigen Pause zurück. Und sie überraschen mit einem sehr unbekümmerten, erfrischenden Opus, das uneingeschränkt Spielfreude, Partylaune und auch die eine oder andere musikalische Zeitreise in die eigene Jugend vermittelt.
Der fetzige Opener „Toop Toop“ etwa kokettiert mit dem altbekannten Smashhit „Popcorn“, „This Song“ mit Elvis’ „Fever“, und zwischen Sequencern und tanzbaren Clubsounds rocken jede Menge Gitarrenriffs. Mag sein, dass sich die beiden einfach kurz vor der Glatzenbildung noch einmal den jugendlich – unverkopften Punkzugang zum Musikmachen sichern wollten: schnell, direkt und einfach drauflos. Dafür spricht die kolportierte Produktionsweise. Angeblich haben Cassius die gesamte Platte mit Uralt-Equipment in einem Haus auf, natürlich, Ibiza eingespielt, an keinem Track durfte länger als acht Stunden gebastelt werden.
Dagegen spricht, dass dann doch einige illustre Gäste eingeladen wurden: Etienne de Grecy etwa oder Produzentenstar und Neptunes-Boss Pharrell Williams. House, Funk und sogar ein Schäufelchen Disco und Rave schippen Cassius fröhlich ins flotte Dancefloor-Getriebe ihres erfreulich unprätentiösen Inselsouvenirs. Eskapistischer Hedonismus pur!