Die Story rund um die Hauptperson Don ist als Kinder- und Jugendbuch klassifiziert und manche Belletristikleser mögen das von vornherein ablehnen. Aber garantiert niemand vergibt sich etwas, diesen liebenswerten, etwas verstockten Ich-Erzähler durch turbulente Tage zu begleiten.
Don lebt in Horse Island, einem provinziellen Ort, in dem sich alles um Milch, Geflügel und Eier dreht. Da seine Eltern pädagogisch und menschlich wenig an dem Kind interessiert sind, findet er bloß bei den Hühnern im Garten, seinen einzigen Freunden, Ansprache. Denn auch in der Schule ist der erziehungsbedingt schweigsame Junge mehr toleriert als richtig integriert. Als er den »Hühner-Wissens-Wettbewerb« am »Milch-und-Eier-Festival« gewinnt, steigert sich seine Beliebtheit schlagartig. Das neue Glück wird aber durch zufällige und schrittweise Aufdeckung wohl gehüteter Familiengeheimnisse gehörig auf die Probe gestellt. Am Ende beweist der 12-Jährige, dass er allen anderen Familienmitgliedern menschlich bei Weitem überlegen ist. Das ist alles recht witzig, kurzweilig und aufgrund der jugendlichen Zielgruppe von reiferen Semestern recht rasch zu lesen. Besonders amüsant sind jene Episoden, in denen Don mit kindlicher Naivität Vorgänge aus der Erwachsenenwelt (Streit zwischen den Eltern, Affäre der Mutter) erzählt, aber nicht richtig zu interpretieren weiß oder erst mit der Zeit versteht.