Dark Water

Grandiose Musik-Walze, die trotz 13-jähriger Verspätung immer noch 100% wirkt. Und: Postrock dazu sagen gilt nicht.

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In der zweiten Hälfte der 90er Jahre haben sich weltweit einige Bands daran gemacht, an dem zu basteln, was nach Rock kommen könnte. Beibehalten werden sollte die Intensität von Metal und die Ausgangsposition war den Melvins oder diversen Mike Patton-Projekten wohl näher als britischem Hair-Metal. Im Burgenland waren es vier junge Musiker, die als Charmant Rouge ein Bühnenshow erarbeiteten, die Songs auflöste und in erster Linie mit verschiedenen musikalischen Intensitäten arbeitete. Die Konzerte wurden dabei hinter Leinwänden gespielt. Zu Aufnahmen ist es noch gekommen – zum Abmischen und Veröffentlichen nicht mehr, weil die Mitglieder sich lieber neuen Projekten widmeten. 1996, zum 30-jährigen Jubiläum der Cselley-Mühle, haben die vier ihr Stück wieder zusammen gespielt. Die Vier: Robert Pinzolits (Labelbetreiber Karate Joe, etc.), Tom Pronai (Beautiful Kantine, The Melody Man, Produzent), Andreas Berger (Liquid Loft, Glim, etc.) und David Kleinl (Tanz Baby, Bobby Velvet, etc.). In der Zwischenzeit ist die Schublade Postrock übervoll und Charmant Rouge passen in keine ihrer Unterkategorien. Die Performance ist immer noch ein wichtiger Bestandteil; auf Platte wird diese Konzentration und Dichte in den ersten Stücken von einigen neuen Melodie-Teilen zerfahren. Spätestens ab dem Titelstück »Dark Water« hat die Platte aber gewonnen und walzt alle Bedenken nieder. Und ohne den Rest zu schmälern: für mich sind es Drum-Sound und Drums, die »Dark Water« charakterisieren und zusammenhalten.

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