Im Kino sitzt man vor explodierenden Städten und staunt vielleicht noch ein wenig über diese Effekte.
Zu Hause sitzt man vor dem PC öffnet die Software Blender und ein Beispielprojekt und staunt ein wenig mehr – darüber, dass man erahnt, wie der ganze Actionzauber entsteht. Die 3D-Software Blender hat Vergangenheit. Mitte der 90er startete ein niederländischer Animationsfilm deren Entwicklung, um Aufträge mit dem eigenen Werkzeug zu übernehmen. Leider ließen diese auf sich warten, was zum Konkurs führte, doch Blender fiel nicht der Masseverwaltung zum Opfer. Der Programmcode ging online, da seine Entwickler für 100.000 Euro seine Freiheit erkauften, die durch Spenden einer Community von 3D-Animateuren 2001 aufgebracht wurden. Seitdem schrauben und schreiben viele Leute an einem Programm, das sich zu einem verblüffend leistungsfähigen 3D-Tool entwickelte. Der Autor des Blender-Buchs war einer der Beteiligten, was sich in so manchen Anekdoten und Erklärungen, warum was geht, oder warum was nicht geht, zeigt. Dass nun diese unkomplizierte Softwarelektüre in ihrer 4. Neuauflage erscheint, fällt zusammen mit einer grundlegenden Überarbeitung von Blender, die das Programm in seiner Version 2.5 mit aktueller Hardware kompatibel macht. Der Zeitpunkt für die Beschäftigung mit Blender ist also nicht ungünstig und das Buch ein brauchbarer Begleiter bei ersten Schritten. Neulinge werden beim Durchblättern interessante Bilder (im 3D-Jargon »Renderings« genannt) entdecken und dadurch Inspirationen und Einblicke über die Möglichkeiten der 3D-Software erhalten. Schmökern ist einfach für den Start besser geeignet, als per Google nach Funktionen zu suchen, die man nicht benennen kann. Geeks, die sich angeregt über den neuen Funktionsumfang der Leertaste unterhalten können, sind vielleicht in Foren besser aufgehoben.