Das eigentliche Ende der Welt besteht nicht in einem Katastrophenszenario, sondern einem inneren Zustand der Leere, des Bedeutungsverlustes.
Wir sind nicht mehr bereit, unsere körperlichen und geistigen Energien aufzubieten, um diesem Leben einen subjektiven Sinn abzuringen. In einer für die meisten Menschen weitgehend „entzauberten“ Welt, ohne Risse, ohne Spalten und ohne ein „Dahinter“, streifen wir immer wieder an diesen Zustand der Lethargie, können uns aber meist zur Pragmatik ermahnen und stehen dann doch wieder auf, waschen uns, machen uns fertig und treten (wenn auch noch etwas müde und metaphysisch unbefriedigt) unseren Weg zur Arbeit an. Manche Lebensgeschichten sind jedoch von einem Schmerz oder Verlust geprägt, der das Aufbieten dieses ambivalenten „Willens zur Pragmatik“ verunmöglicht – und manchmal ist die Unbewusstheit dieses Verlustes das eigentliche Problem. „Das Ende der Welt“ erzählt in dunklen, stimmungsvollen Bildern eine jener Geschichten, in der ein Verlust erst entdeckt werden muss – und dies kann manchmal nur gelingen, wenn die Risse und Spalten dann doch noch aufgehen und den Blick auf eine andere Welt zulassen.