Markttag

Es ist Markttag. Der jüdische Teppichknüpfer Mendelmann muss an diesem Morgen aufbrechen und wird von diffusen Ängsten und dunklen Vorahnungen begleitet.

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Seine Frau ist schwanger. Wird er in der Lage sein, das Kind zu ernähren? Was, wenn ihm oder seiner Frau etwas zustößt? Am Marktplatz dann wirklich das erahnte Ereignis: Sein wichtigster Abnehmer, der handwerkskundige Kaufmann Finkler, ist spurlos verschwunden, sein Geschäft führt nun ein anderer, der kein Interesse mehr an den fein gewebten und fantasievoll gestalteten Teppichen Mendelmanns zeigt. Der Laden ist voll mit Billigprodukten. Als niemand mehr seine Teppiche zu schätzen weiß, beginnt Mendelmann seine Leidenschaft als Naivität, als Illusion zu sehen. Verrät er seine Berufung? Seine Handwerkerkollegen? Die, die ihn lieben? »Markttag« spielt in einer vergangenen Zeit, macht aber eine klare Aussage über ein Wirtschaftssystem, das die Menschen ihrer innersten Antriebskräfte beraubt. »Hier läuft etwas falsch«, denkt Mendelmann und wir wissen, dass wir unglücklich sind.

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