Eine überaus raffinierte Erzählung liefert der Schweizer Mitbegründer von litblogs.net mit seinem zweiten Buch.
Ein Autor gleichen Namens, der in Brasilien unter christlichen Missionarseltern aufwuchs und mit 20 in die Schweiz floh, lebt seit kurzem wieder in Rio. Zwischen Slums und Polizeigewalt versucht der Jungvater, seinen Glaubens- und Schreibkrisen zu entkommen und zum literarischen Durchbruch zu gelangen. In einen Plagiatsfall verwickelt, wird er just zur Identifizierung einer Leiche herangezogen – seiner selbst. Der offiziell Tote kehrt notgedrungen in die Schweiz zurück, wo er in einem um Volieren gebauten Hotel auf sein Alter Ego trifft … Die mit augenzwinkerndem Humor in zarter Sprache verfasste Erzählung funktioniert auf den real-biografischen wie krimifiktiven Ebenen – ganz ohne Tamtam.