Der Wiener Klangtüftler Peter Brunner feilt weiter an seinen Stadion-Ambitionen: Mit seinem Debüt baut er ein Radiohead-Denkmal – vergisst dabei aber auf sein eigenes.
Hohles Rumpeln unter elektronischem Gefrickel, eine andersweltliche dünne Stimme, die sich darüber erhebt. Das klingt bisweilen berührend und aufwühlend, vor allem „Don‘t Die Wondering“ bleibt mit seiner existenzialistischen Atmosphäre lange im Kopf, umso mehr als dass sich mit dem dazugehörigen Video noch eine ganz andere Ebene auftut. An anderer Stelle klingt „DDNOS“ dann doch etwas zu sehr nach Wiener Buberl, das auf Radiohead macht – etwas weniger drängt sich dieser Eindruck mit dem seit drei Jahren kursierenden „Discosleep X“ auf, wo sich Brunners Stimme im Refrain aufbäumt, deutlicher als bei anderen Stücken konfrontiert einen damit „Disappointed in the Snow“. Ganz schwurbelig wird einem im Kopf bei so viel Ambition. Was am Ende aber bleibt, ist eine Frage: Ist es wirklich anstrebenswerter, gut zu kopieren als zu einer mittelmäßigen eigenen Handschrift zu finden?