Der Hypnotiseur

Schweden unter permanent graukaltem Himmel, während in Stockholm ein Familienmassaker passiert, an dessen Lösung ein Hypnosearzt mit Berufsverbot und ein Junge auf der Intensivstation nicht unwesentlich beteiligt sind. Etwas langatmige Verfilmung des gleichnamigen Krimis von Lars Kepler.

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Eiskalt die Umgebung, eiskalt auch die Seelenlandschaft der Protagonisten: Obwohl Lasse Halströms Schweden-Krimi »Der Hypnotiseur« in einer hoffentlich halbwegs geheizten Turnhalle mit erstochenem Trainer beginnt und dann ins blutige Zuhause desselben wechselt (Ehefrau, Tochter), dominiert in dieser Verfilmung von Lars Keplers gleichnamigen Roman das Prinzip Kälte, und dies keinesfalls nur auf den Straßen Stockholms. Der einzige Überlebende besagten Familienmassakers, der Sohn der Familie, liegt unansprechbar auf der Intensivstation. Um an Informationen zu kommen, beschließt Kommissar Joona Linna (Tobias Zilliacus) dem Tipp der diensthabenden Ärztin zu folgen und Erik Maria Bark (Mikael Persbrandt), einen mit Berufsverbot versehenen Arzt mit Hypnose-MBA, an den Jungen zu lassen. Barks private Familienverhältnisse dümpeln natürlich auch nur so frostig dahin, einzig der gemeinsame Sohn erwärmt etwas das unterkühlte Eheleben. Etwas bizarr entwickelt sich die weitere Story, wo es weniger um Hypnose, denn um eiskalte Rache und tiefgekühlte Mutterliebe geht. Der Showdown macht den Zuseher auch noch mit der nordschwedischen Pampa bekannt, natürlich auch diese mit dicker Schneedecke überzogen. Kein Sonnenschein, kein Pulverstaub, Lasse Halströms Heimat gibt sich so richtig grau-existentialistisch-abweisend. Alles kommt ein bisschen sehr unnahbar daher, nur richtig, dass sich auch das Herz des Zusehers nicht so richtig für den Hypnotiseur erwärmt.

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