Dieses nach der Sabotage an einer Bahnstrecke beschlagnahmte Manifest eines anonymen Kollektivs diente der französischen Regierung als Beweisstück zur Inhaftierung von neun Menschen unter Terrorverdacht.
In erster Linie jedoch stellt dieses Buch eine sardonische Analyse der staatspolitischen Reaktionen auf die vor allem jugendlich und proletarisch bewegten Unruhen der letzten Jahre, z.B. in Paris und Athen, dar. Diese hätten die Kluft zwischen der regierenden Politik und dem Politischen geöffnet und die Symptome einer sich zwischen Hyperproduktivität, Konsum und Depression desintegrierenden Gesellschaft offenbart. Schulische, wirtschaftliche und staatliche Disziplinierungen sowie affirmative Unterhaltungsprogramme sollen den Produktionsapparat als Maschine zur Mobilisierung und Absorption der Energie überschüssig gewordener Menschen am Laufen halten, so die Autoren. Ihre Forderungen nebst dem Plädoyer für diffuse Guerilla: Bildung von Kommunen, Schaffung interagierender Territorien, Blockade und hernach Restrukturierung der Ökonomie… also nichts, was nicht bereits die Situationisten und Autonomen der 60er Jahre verlangten und als Minderheitsprogramm verunmöglichten.