Der Lange Gang über die Stationen

Nicht nur wegen dem schnell verliehenen „Jurgen Pronto Preis für das beste literarische Debut des Jahres“ sorgt das Buch des 1982 geborenen Reinhard Kaiser-Mühlecker für Aufsehen. Vielmehr überzeugt sein Umgang mit Sprache und Stil. Verdachtsmomente einer autobiografischen Färbung kommen auf, erhalten aber keinen Raum, sondern werden von der deskriptiven, präzisen Sprache in den Hintergrund verdrängt. […]

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Nicht nur wegen dem schnell verliehenen „Jurgen Pronto Preis für das beste literarische Debut des Jahres“ sorgt das Buch des 1982 geborenen Reinhard Kaiser-Mühlecker für Aufsehen. Vielmehr überzeugt sein Umgang mit Sprache und Stil. Verdachtsmomente einer autobiografischen Färbung kommen auf, erhalten aber keinen Raum, sondern werden von der deskriptiven, präzisen Sprache in den Hintergrund verdrängt. Der Ich-Erzähler Theodor ist ein Jungbauer im Salzkammergut der 50er-Jahre. Wirtschaftlich geht es mit dem Hof bergab und auch die Ehe mit seiner Frau aus der Stadt entwickelt sich nicht nach Wunsch. Ohne zu erklären und ohne zu urteilen lässt Kaiser-Mühlecker Theodors Sicht auf die Dinge stehen und gibt dem Leser Raum für eigene Gedanken. Er beweist sich damit schon mit seinem Debut als präziser Stilist, der sich mit seinen kommenden Werken inhaltlich und sprachlich komplett neu verorten könnte und auch sollte. Literatur – ganz ohne Pop.

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