Mit Songmonumenten, die sich gerne einmal bei fünf Minuten Laufzeit einpendeln, bauen die Bart-Rocker weiter an ihrer Zitatensammlung der Folk-Geschichte.
Blitzen Trapper haben vor zehn Jahren den Pfad angelegt, den Fleet Foxes und Konsorten unter Feuilleton-Beifall ausgetreten haben. Mit „Destroyer Of The Void“ legt die Sechser-Combo aus Oregon ihr bislang vielseitigstes Album vor. Darauf findet sich so ziemlich alles, was relevant war in den letzten 40 Jahren Rockmusik. Stilsicher picken sich Blitzen Trapper die entscheidenden Momente der Vergangenheit heraus und verfrachten sie in einen zeitgemäßen Kontext: Ruhige Balladen mit unverhüllten Folk-Einflüssen und Hang zu opulenten Arrangements wechseln sich ab mit erdigem Prog-Rock, da wird der krächzende Gesang simultan von einer zweiten, ebenfalls krächzenden Stimme begleitet, dort ertönen anheimelnde Pianoparts, elegische Streicher, eine bluesige Mundharmonika. Ihr vielschichtiger Aufbau lässt die Songs zu kleinen Kunstwerken werden – manchmal in mehreren Akten. Blitzen Trapper haben einen enormen Aufwand in die Arrangements gesteckt. Eine dementsprechende Aufmerksamkeit fordern die zwölf Stücke vom Hörer ein – und die zahlt sich aus.