»Dexter« findet zurück zu den Wurzeln der Serie und stellt seine Abteilung in den Mittelpunkt der Staffel. Der Rest dreht sich um die Wirren der Religion.
Die letzten Minuten der 4. Staffel – die Trinity-Morde – gehören zu den härtesten und gelungsten der Seriengeschichte, die 5. Staffel brachte neue Ideen, kam aber nie so recht in Schwung. Staffel 6 kehrt wieder mehr zu den Ursprüngen zurück und überzeugt dabei. Das Überthema der Staffel ist Religion: Es gilt, einen oder mehrere Serienmörder zu schnappen, die durch das Nachstellen einiger Stellen der biblischen Offenbarung das Ende der Welt herbeiführen möchten. Und Dexter – sollte es irgendjemand nicht wissen: ein Serienmörder, der nur andere Mörder tötet und bei der Mordkomission als Spurensucher in Sachen Blut arbeitet – muss sich nicht zuletzt wegen seinem Sohn mit Religion und Wertvorstellungen auseinandersetzen. Bei den Nebenrollen ist vor allem Mos Def als geläuterter Krimineller hervorzuheben, domininiert wird die Staffel aber durch das Personal der Miami Metro Police, dessen Eigenheiten, Entwicklungen und Konflikte eine angenehm große Rolle spielen. Keine Frage: »Dexter« bleibt auch in Staffel 6 tendenziell oberflächlich und reißt viele Themen und Fragen nur an – das aber nun wieder vergleichsweise unterhaltsam, auch wenn die Spannungskurve der ersten oder vierten Staffel nicht erreicht wird. Dafür gibt es am Ende einen wenig überraschenden, aber willkommenen Cliffhanger.