Der Fake-Soweto-Rap aus Südafrika ist jetzt ein schlaffer Sack. Zwei extrem lustige Singles auf Albumlänge zu strecken funktioniert nicht.
Anfang diesen Jahres hatte das ja noch alles seine Richtigkeit: Nach dem Science-Fiction-Prachtstück „District 9“ – eine Parabel auf die Townships Südafrikas – und kurz vor der ersten Fußball-WM auf afrikanischem Boden fasste Die Antwoord zum richtigen Zeitpunkt einige Ideen über Südafrika zusammen – Ninja, Yo-Landi und DJ Hi-Tek überzeichneten Bilder von Möchtegern-Gangstern und Unterschichts-Weißen, machten das mit Angeber-Lyrics, Selbstüberschätzung und billigen Beats. Die Antwoord lieferte grenzwertige Witze und den heimlichen Soundtrack zur Fußball-WM. Ein komplettes – wenn auch kurz geratenes Album – dieser Post-Apartheid-Parodie sind allerdings zuviel für einen durchschnittlich schüttelfesten Magen. Es ist mit dem Album so, als müsste man sich einen an sich grandiosen 3-Minuten-Clip auf YouTube eine Stunde lang in Schleife ansehen. Es ist zunehmend: öd.