Mit gerade einmal sieben Beiträgen nähert sich dieser Sammelband einem bisher zum Randphänomen degradierten Aspekt von HipHop: der Stimme. Und damit ist nicht der Inhalt von Texten gemeint, es geht vielmehr um die drei Ankerpunkte: Stimm-Sound, Flow und Art des Vortrags.
Bisher wurde HipHop zumeist musiksoziologisch betrachtet; der in diesem Band sicher am häufigsten zitierte Adam Krims untersuchte 2000 als einer der ersten, wie etwa auch auf rhythmischer Ebene und der Ebene von Sound, also mit dem musikalischen Material insgesamt, Bedeutungen im HipHop entstehen. Bis dahin war musikanalytische Knochenarbeit in Untersuchungen über HipHop verpönt. Die Beiträge von Kautny und Elflein setzten jedoch genau hier an. Das liest sich mitunter trocken, zeigt aber, dass Flow und Sprachrhythmik nachvollziehbare, fast schon messbare Kriterien der Qualität von einzelnen Tracks sind. Manche Beiträge dürfen wohl nur als lesenswerte (Neumann) oder weniger lesenswerte (Forman) Voruntersuchungen gelten. Aber trotz seines überschaubaren Umfangs nähert sich dieser Band von beachtenswert vielen Seiten einem kaum erschlossenen Aspekt von HipHop.