Der Versuch zu beschreiben, was Design sei, löst sich oft in der Antwort »Alles« auf.
Viele haben deshalb schon aufgehört zu fragen – nicht so das Designforum Wien, das mit seinen Ausstellungen, Vorträgen, Symposien und Wettbewerben seit 2006 unterschiedlichste Antworten liefert, die dieses »Alles« greifbarer machen. Mit dem nun vorliegenden Band liefert die im MQ beheimatete Institution eine Leistungsschau ihrer Tätigkeiten. So konnten Designinteressierte das Gespür für Design im Alltag schulen und den Löffel als durchdachtes Alltagswerkzeug entdecken, oder die Gedanken von Erik Spiekermann zu Typographie vom abendlichen Vortrag mitnehmen – nicht unwahrscheinlich, dass dadurch der Verzehr von Buchstabensuppe zum Designexkurs führt. Dem eigenen Wirken entsprechend wurde der Band mit einer stattlichen Aufmachung bedacht, der vor allem bildliche Zeugnisse der Veranstaltungen versammelt, die meist mit kurzem Infotext auskommen (müssen). Dem Hauptteil der Dokumentation vorangestellt ist der Hinweis auf die Lobbyarbeit des Forums im Dienste der (österreichischen) Designszene und die Beschreibung der unterschiedlichen Förderstellen. Alles also gut verpackt, allerdings hätte der Leser gerne mehr informativen Inhalt – damit sich nicht der Gedanke aufdrängt, dass Design nur Oberflächenveredelung sei. Selbst wenn das als Leistungs- und Rückschau nicht primäres Ziel des Bandes ist.