Liebenswerter Home-Made Indierock mit zehenwärmenden Melodien. Für fröhliche Partys oder eben das spontane Picknick. Hauptsache, es gibt Kuchen.
Komm, wir machen ein spontanes Picknick und teilen Kuchen mit der ganzen Welt! Etwas blauäugig und traumwandlerisch zerstreut wirkt diese Chaostruppe, aber genau das macht diese kindliche Freude, die ihre Musik vermittelt, so leichtfüßig, so liebenswert. In bunten Farben leuchten sie aus der großen schwammigen Masse des Indie-Rock heraus. Das Orchester ist dem ständigen Wechsel unterworfen, was kreative Dynamik und Jam-Session-Charakter verleiht. Vom Kommunenprinzip angezogen wurden auch Musiker wie Anna Kohlweis aka Paper Bird, der Falco-Neffe Christian Hölzel (Francis International Airport) und Wolfgang Möstl (Killed By 9V Batteries) zum Mitmachen verleitet. Herrlich transparent arrangierte Letzterer, sodass keine Melodie die andere zu sehr überlagert und doch klingt alles intuitiv und wie zusammengewürfelt. Jeder spielt, was ihm gerade Lust und Laune bereitet. Egal wo man auch hinschaut, schimmert dieser „kindliche Zugang“, Dinge einfach zu machen und nicht unbedingt gleich eine Erklärung parat haben zu müssen, durch. Eben deshalb scheinen die Songs nach Fußballspielern benannt und Kinderfotos der Musiker mit handgeschriebenen Notizen und Texten zur Covercollage gestaltet. Warum die Geige bei der Schlussballade „Feiersinger: My Mother Said“ ein Michael Jackson-Stück anspielt, bleibt ebenfalls ein ungelöstes Rätsel. Zum Kerninstrumentarium gehören außerdem noch Glockenspiel und Cello, was den Verzauberungsfaktor multipliziert. Abgestimmt mit vereinzelten Folk-Elementen und dem emotionsgeladenen, etwas wackeligen Gesang von Gabriel Nachbagauer gewinnt die Sache noch einmal an Einzigkeitsfaktor. Das Impulsive und die kindliche Freude am Musizieren haben sie sich bewahrt. Freude an der Musik. Freude am Kuchen essen. Freude am Leben. Wenn das mal nicht ein tolles neues Jahr wird.