Mystische Blue Notes vereint das Debütalbum „Drowning“, das aus einem Kokon der Zerbrechlichkeit entschlüpft.
Die Zürcher Sängerin Fiona Daniel bringt nach einem erfolgreichen Start in der Heimat nun auch in Österreich ihren Liederband auf den Markt. Musikalisch schwieriger zu verorten, pendelt sie impulsiv zwischen Jazz und Folk. Ihre Lieder sind fragil, aber durchdringend kristallin und scharf mit einer Schlagseite in die 1920er Jahre. Die charakteristischen gesanglichen Improvisationen in der Kopfstimme vereinen Klassikflair mit folk-lastigem Sprechgesang in Ballade-Manier, Schellenkranz inklusive. (Zu Hören am Beispiel „Mrs. Lonelyheart“). Das Debütalbum „Drowning“ entschlüpft also einem Kokon der Zerbrechlichkeit. Zierlich, aber durchdringend klar und metallisch oszilliert Fiona Daniel intuitiv durch die Sphären der Intimität der feinen Zwischentöne. Das Bild, das sie dabei noch aufwirft, spiegelt die 1920er in Sepia, Spieluhr und Harfe gekonnt übereinander und prägt den Charakter des Albums. Wenn wir schon in dieser Nostalgie schweben – das Bild mit dem Leierkasten ist übrigens auch nicht zu weit entfernt und nach mehrmaligem Hören wird die Gefahr des Ertrinkens im musikalischen Pseudoweltschmerzpathos immer grösser.