Die Modebloggerinnen Jessiva Weiss und Julia Knolle machen sich Gedanken zur Mode und bleiben dabei – wie das Thema selbst so oft – an der Oberfläche.
Mit der Hyperaktualität und Subjektivität haben die Blogger den Modejournalismus zwar nicht auf den Kopf gestellt, aber ziemlich verunsichert. Denn die Leser wollen lieber wissen, was andere in ihrem Alter und ihrer Einkommensklasse so tragen. Man fragt sich, wo der Sinn dabei ist, dass der Inhalt aus dem persönlichen Medium Blog zurück aufs Papier kehrt. Doch schon Modeblog-Giganten wie Facehunter und Scott Schuman (The Satorialist) pressten vor einiger Zeit ihren Geschmack auf Papier. Was den großen Unterschied zu Les Mads macht, ist die Art der Darbietung. Anders als die Vorbilder arbeiten diese nicht mit Modefotos, sondern rein textlich. Und das auf einem sehr basic angelegten Level. Wie im Vorwort geklärt wird, werfen sie als Amateure einen ersten Schulterblick auf eine Zeit, in der sie immer für den Moment gelebt haben. Für andere ist dieser Rückblick nur bedingt interessant. Dennoch hübsch sind intertextuelle Bezüge zu anderen Büchern, Filmen und Bands, die das Büchlein nach Blogmanier lebendig machen. Auch behilflich sind dabei die gelungenen zauberhaften Illustrationen von Silke Werzinger.